Gott ist der Rest

Ende März 2013 gab es eine öffentliche Diskussion über „Sein oder nicht sein“ von Gott, etwa bei der Presse von Michael Amon, der meinte, Gott sei immer der von Menschen nicht wahrnehmbare Rest, inklusive einer Replik oder einem Interview mit Physikern. Garniert war alles noch mit Kirchenprivilegien und religiösen Feiertagen.

Stellungnahme von gott.cooperative :

All die Wortmeldungen können wohl nicht besser und richtiger auf den Punkt gebracht werden, als mit dem von einem Poster wiedergegebenen Kommentar „Was ist das denn für ein Geschwurbel?“ Wenn das nicht alles so tragisch komisch wäre und bitter erst, würde man gerne herzhaft darüber lachen, aber lustig ist das leider wirklich nicht. Für uns ist das alles wie „Hänschen klein“. Das Erste was Hänschen sah, als er von zu Hause weg ging, war ein Stein. Da der Stein ihm nichts über Gott sagen konnte, fragte er einen Physiker und zog weiter, da die Antwort des Physikers nichtssagend war. Er blieb bei einer Blume stehen. Auch diese antwortete ihm nicht … und, und, und – beim Papst wollte er es erst gar nicht versuchen, da die 2000 Jahre alten Geschichten ja ohnehin schon jeder kennt. Hänschen hat die ganze Welt besucht, gesehen und auch befragt und dennoch hat er keine Antwort bekommen. - Die ganze Welt ? Irgendetwas, irgendwie, irgendwo, irgendwas scheint wohl zu fehlen. Hänschen hat das Wichtigste und Entscheidendste im Leben eines jeden Menschen wohl glatt vergessen. Vergessen oder nur übersehen ? Spätestens an diesem Punkt sollte Hänschen einmal mit Gott selber reden. Mit Ihm und mit sonst niemand anderem auf Welt. Vielleicht so: „Allmächtiger, gütiger und ewiger Gott, wenn es Dich gibt, dann rechne mir meine Torheit nicht als böse Absicht an, dass ich Dich nicht als Ersten gefragt habe, wer und was Du bist - und sei es dass es nichts gibt, so möge das Schicksal mit mir gnädig sein und bei gegebener Stunde den körperlichen und seelischen Leiden ein kurzes Ende schenken.“ Das alles gibt es z.B.: für etwas härtere Gemüter auch wunderbar gesungen, etwa in der Operette „Der Zarewitsch“ von Franz Lehár:

Auch wenn es absolute Gnade ist, wann, wo und wie Gott sich jemandem offenbart, gibt es keinen ehrlichen, demütigen und offenherzigen Anklopfer, dem Gott nicht gleich mehrere Türen auf einmal öffnet (wer anklopft, dem wird aufgetan). Dies meist in einer Weise, dass nicht nur der Verstand weiß, wer und was Gott ist, sondern bis zur kleinen Zehe und zum letzten Lebensgefühl alles die Macht und Herrlichkeit Gottes preist. Nicht Gott ist das Problem, oder dass es ihn nicht gibt, sondern wir, die diese Allmacht, Herrlichkeit und Fülle nicht ertragen können und oft nur mehr sterben wollen (egal wie) und raubend/mordend in seinem Heiligtum wüten. Gott hat uns das Leben gegeben, damit wir dieses Leben weitergeben und Früchte bringen. Nur wer Gott kennt und liebt, kennt den Wert des Glücks und braucht nicht mehr darum mit anderen zu streiten, da für ihn die Werte bei Einem liegen, der den Hobel weise zu führen versteht.

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Da streiten sich die Leut' herum
oft um den Wert des Glücks;
der Eine heißt den Anderen dumm,
am End' weiß keiner nix.
Da ist der allerärmste Mann
dem anderen viel zu reich,
das Schicksal setzt den Hobel an
und hobelt alle gleich.

Hobellied von Ferdinand Raimund (1. Juni 1790 – 5. Sep. 1836)

ps.: Verheiratet mit einem "zänkischen Weib" beging Ferdinand Raimund Selbstmord. Wir lassen ihn hier in Ehren wieder auferstehen und den Namen der Frau haben wir vergessen.

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