Nebukadnezars Traum

Daniel, einer der großen vier Propheten des Alten Testamentes, hat selbst die Basis für die Deutung des Traumes des babylonischen Königs Nebukadnezar II gelegt. Da dieser Traum bis zur heutigen Zeit sehr gut mit der tatsächlich eingetretenen Weltgeschichte (etwa den zwei eisernen Beinen, die unschwer als die Zeitepoche des ost- und weströmische Reiches auszumachen sind) in Einklang zu bringen ist, sei hier auf das Ende dieses Traums eingegangen. Der Traum von diesem Standbild endet damit, dass sich von einem Felsen ohne menschliches Zutun ein Stein löst und zu den Füßen dieses Standbildes rollt. Das Standbild zerfällt dadurch zu feinem Staub, der vom Wind vollständig verblasen wird. Anstelle des Standbildes wächst mit dem Stein ein großer Berg.

Statue im Traum Nebukadnezars

Lange wurde die Ansicht vertreten, dass Jesus Christus der sich aus dem Felsen lösende Stein ist, und dass nach ihm (besonders nach der Christianisierung des römischen Reiches) der weltumspannende Berg, d.h. das Reich Gottes, entstehen wird. Da diese so entstandene Vier-Reiche-Theorie durch die große Völkerwanderung ins Wanken geriet, bemühte sich der Hl. Augustinus mit seiner Schrift „De civitate Dei“ um eine neue Interpretation des Weltgeschehens. Im Nachhinein betrachtet hatte die Interpretation von Jesus, als der das Standbild zerstörende rollende Stein zwei wichtige Unstimmigkeiten. Jesus ist nicht ganz ohne menschlichen Einfluss entstanden und war und ist durch sein Menschsein ein Teil dieses Standbildes, da Jesus aus dem Hause und Geschlecht Davids stammt. Das Wesentlichere ist aber, dass das Standbild vollkommen zu Staub zerfällt und alle Teile vom Wind verblasen werden, was nach der Menschwerdung von Jesus nicht der Fall war, d.h. nach Jesus ist nicht wirklich eine neue Menschheit, Zivilisation oder Lebensform entstanden. Jesus Christus ist bei den Hüften dieses Standbildes zu sehen, wobei seit Jesus die Weltreiche wirklich geteilt sind und kein weltlicher Herrscher mehr göttliche Verehrung beanspruchen konnte.

Viele Anzeichen lassen den Schluss zu, dass wir uns heute bei den Zehen dieses Standbildes befinden, und dass heute ein bedeutendes und Generationen überdauerndes Weltreich nicht mehr möglich ist. So ein Weltreich ist nicht einmal in Teilbereichen, sei es nun politisch, wirtschaftlich (etwa durch eine einheitliche Weltwährung), noch religiös, noch kulturell (etwa durch eine einheitliche Weltsprache) denkbar. Das letzte erträumte tausendjährige Reich hat hoffentlich alle in die Realität zurück geholt. Was sich nach diesem Traum noch zu erfüllen hat, ist ganz offenbar der rollende Stein, dessen Ereignis uns noch bevor steht oder das vielleicht schon eingetroffen ist. Nach unserem vorigen Startseitenbeitrag liegt es sehr nahe, den Stein etwa als einen Kometen zu interpretieren, der aus dem Zentrum unserer Galaxie kommt und ganz neue Lebensformen auf unsere Erde mitbringt - eine Lebensform, die nicht mehr auf von Menschen gemachtem Gold, Silber, Bronze, Eisen oder gebranntem Ton aufbaut, sondern tief verbunden ist mit Gott und der natürlichen Umgebung. Sollte der Komet ISON das Ding gewesen sein, so sind wir bis dato sicher zu glimpflich davon gekommen. Nur rein materialistisch veranlagte Menschen glauben, dass ein solches Ereignis nur rein physikalische Erscheinungen zeigen würde. So etwas wird auch die Pforten der Hölle öffnen und der Menschheit werden zusätzliche noch nie dagewesene alptraumhafte Dinge widerfahren.

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Das Weltgeschehen wird uns in dem Ausmaße verständlich,
  in dem wir es als ein Ganzes zu erfassen vermögen.

  Arnold J. TOYNBEE (14. April 1889 – 22. Okt. 1975)