Sklave oder Diener?

Es gibt eine Mischung aus Reichtum, Bildung und Wissenschaft bzw. Vernunft, die zu größter Gottlosigkeit führt und damit auch jedem Volk seinen sicheren Untergang beschert. Die Probleme sind seit Alters her bekannt und werden im Folgenden am Beispiel Ägyptens besprochen. Wir steigen an einer Stelle in einen Text ein, wo man alle Bildung - wie etwa auch heute durch das Internet – theoretisch erworben hatte:

4. Wenn ein Vater sagete zu seinen Kindern: ,Tut und lernet dies und jenes!‘, so würden die Kinder sagen: ,Was sollen wir noch tun und lernen? Können und verstehen wir doch alles, was du kannst und verstehst, und tun danach! Was weiteres verlangst du von uns?‘
5. Würdest du im Alter, wo ein jeder Mensch schwächer und gebrechlicher wird, eines Dieners benötigen und zum nächsten Besten, der dir etwas tun könnte, sagen: ,Siehe, ich bin schwach geworden und benötige deiner Hilfe, die ich dir gut bezahlen will und werde; sterbe ich, so will ich dich als meinen Erben einsetzen!‘, – weißt du, was der Angeredete dem Hilfsbedürftigen sagen würde? Höre, er würde gerade das sagen, was du selbst zu jemandem sagen würdest, so er dich anredete um einen beständigen leiblichen Dienst! Du würdest diesem sagen: ,Freund, ich habe nicht nötig, jemandem einen Knecht und Diener zu machen, denn ich bin selbst so wohlhabend wie du und habe nicht nötig, Dienste zu nehmen, um mir meinen Lebensunterhalt im Schweiße meines Angesichtes zu verdienen! Wer es nötig hat, der plage sich für seinen Nächsten; ich lasse das bleiben!‘ – Siehe, das, was ich dir nun sage, war viele hundert Jahre im alten Ägypten der Fall! Die Menschen wurden alle stockweise, und ein jeder war reich.“
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1. Was für eine Folge hatte das? Sieh und höre: Keiner wollte mehr seines Nächsten Knecht sein, ein jeder arbeitete und lebte am Ende für sich, und für den Nutzen seines Nächsten war um keinen Preis jemand zu haben. Die Menschen sahen aber am Ende doch ein, daß ein solch versorgtes Leben im Grunde doch ein ganz gehörig elendes ist. Und die Ältesten des Volkes sahen diesen Übelstand zunächst ein, denn sie hatten eine Bedienung vor allem vonnöten, und hielten Rat, wie ihnen da zu helfen wäre. Ein Weisester unter ihnen sagte: ,Die Erde ist groß; gehen wir aus und erproben, ob es denn nirgends Leute gibt, die arm sind und uns um einen guten Lohn gerne dieneten!‘ Sie gingen nach Asien und fanden bald, was sie suchten. Die nahen Völklein Asiens aber merkten es bald, was den überreichen Ägyptern abging, zogen weiter in den asiatischen Ländern umher und kauften die Diener an sich, um sie dann noch teurer nach Ägypten zu verkaufen. Und siehe, so entstand die Sklaverei und der Sklavenhandel, der leider heutzutage nahezu schon überall gang und gäbe ist. Kannst du preisen solch eine Frucht der einstigen, überhohen allgemeinen Weisheit der alten Ägypter?
2. Aber die eigentlich alten weisen Ägypter wurden dabei aus der Erfahrung klug und weihten ihre Diener ja um keinen Preis in ihre tiefe Weisheit ein; denn diese würde ja leicht aus ihren Dienern bald reiche Menschen gemacht haben, denen das Dienen und Arbeiten nicht mehr schmecken würde, und sie, die alten Weisen, hätten dann ja abermals niemanden, der sie ganz treu und nach Wunsch bedienete und für sie arbeitete.
3. Hast du aber auch in Indien Sklaven gesehen, das heißt angekaufte? Sicher nicht! Es gibt wohl Sklaven des eigenen Aberglaubens, was auch schlimm ist, aber doch nicht so schlimm wie das Kaufsklaventum! Die verkauften und angekauften Sklaven werden bloß als Lasttiere behandelt und lange ferngehalten von jeglicher Geistesbildung. Ihre Sache ist: blind gehorchen, stumm dulden und überviehisch leiden, im Gegenfalle die willkürliche, größte und vor keinem Weltgerichte verantwortliche Mißhandlung derselben! Sogar die Tötung eines Sklaven, wenn sie von seinem Herrn ausgeht, unterliegt keiner gesetzlichen Ahndung! Nur so dein Nachbar dir einen Sklaven getötet hätte, ist er dir einen Schadenersatz zu erstatten verpflichtet.
4. Und siehe, dieser Jammer an der Menschheit ist und bleibt noch immer als eine Folge jener Zeitepoche Ägyptens, in der die Menschheit allgemein in hohem Grade weise und sehr wohlhabend war und niemand für eine begangene Sünde irgendeine Strafe zu erdulden hatte, weil wahrlich niemand gegen seinen Nachbarn sich zu versündigen auch nur den kleinsten Grund hatte, da ein jeder so viel selbst hatte von allem, was ihm zum Leben nötig war, und seinem Nachbarn jahrelang um nichts zu kommen brauchte! Als dann aber die Sklaverei aufkam, da erfand man Gesetze, laut derer sich ein Sklavenbesitzer gegen seine Sklaven auch bei aller seiner Grausamkeit nie versündigen konnte. Wo aber keine Sünden begangen werden können, für was sollen da die Bußwerke gut sein?!
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1. Als aber später durch die Arbeit der Sklaven die Herren des Landes verschieden reich wurden, so daß einige sehr bedeutend reicher wurden denn einige andere, da meldete sich bald der Neid, Zank und Hader, und man fand es dann erst für notwendig, bürgerliche Gesetze zu entwerfen, denen sich ein jeder fügen mußte, selbst der Var (Pharaon = Hirte) nicht ausgenommen. Da fing man dann auch an, die Sklaven dadurch zu kultivieren, daß man ihnen – natürlich sehr verdeckte – Begriffe von der Gottheit beibrachte und sonach für jede einzelne von Gott ausgehende und ersichtliche Wirkung gleich eine allegorische Persönlichkeit hinstellte, die die Sklaven als eine Gottheit zu verehren bekamen. Dadurch wurden die mit der Zeit mächtig gewordenen Sklaven zahmer und sanfter und ertrugen ihr Los mit einer größeren Geduld; denn sie fürchteten die unsichtbaren Machthaber sehr, weil sie durch die geheimen Künste der Ägypter zu einer Art Überzeugung kamen, daß es im Ernste solche Götter gäbe und mit ihnen kein Scherz zu machen sei.
2. Wären, wie schon bemerkt, die Sklaven nicht mächtig geworden – sowohl durch ihre Vermehrung, als durch zweimal jährlich erneute Ankäufe –, so hätten die alten Ägypter sie nie irgendwelche falschen und noch weniger irgendwelche mehr rechten Götter kennen gelehrt; nur die Furcht vor der rohen physischen Gewalt und Kraft der Sklaven zwang die alten, urweisen Ägypter dazu, den Sklaven irgendwelche Begriffe von den Gottheiten beizubringen.
3. Nun denke dir aber selbst die Lage der alten, weisen Ägypter! Sie waren weise und reich; was der eine hatte und verstand, das verstand auch ein jeder andere, hatte auch denselben Reichtum und hatte also durchaus nicht not, bei seinem Nachbarn zu dienen ums Brot; ein jeder besorgte zumeist nur sein Eigentum mit seinen Kindern. Solange die Menschen noch jünger und kräftiger waren, ging es mit solcher weise egoistischen Haushaltung wohl an; als aber die Menschen älter wurden und schwächer und gebrechlicher, da erwachte in ihnen die Sehnsucht nach Bedienung. Aber wer hätte sie bedienen sollen? Du sagst: ,Ihre Kinder!‘ Wäre alles recht; aber in jener Zeit hatte Moses die Gebote Gottes den Menschen noch sehr lange nicht verkündet gehabt. Nach ihren naturweisen Gesetzen aber waren die Kinder ihren Alten gegenüber auch nichts anderes als ein jeder andere freie Mensch. Die Kinder dienten und gehorchten den Eltern nur bis zu ihrer Mannbarwerdung. Nach dieser wurden sie frei und hatten keine Verpflichtung mehr gegen ihre Alten; denn ihre reine Vernunft hatte ihnen solchen weisen Grundsatz aufgestellt, demnach die Kinder als Werke ihrer Alten ihnen ebensowenig verpflichtet seien, als wie da ein Haus gegen seinen Baumeister für irgend etwas verpflichtet sei, außer daß man darin wohne, – das Wie ist Sache des Bauführers und Erbauers. Ist das Haus gut gebaut, so wird sich darin auch gut und angenehm wohnen lassen; ist das Haus aber schlecht und fahrlässig erbaut, so wird es auch zu einer schlechten Wohnung dienen, woran dann nicht das Haus, sondern der Baumeister selbst die Schuld trägt.
4. Nun, die Alten hätten ihre Kinder wohl gerne so erzogen, daß sie ihnen dann durch ihr ganzes Leben gedient hätten; aber die Kinder hatten auch die fünf Sinne bekommen durch den Unterricht ihrer Alten, oft mehr praktisch denn theoretisch, und so wurden sie wie ihre Alten weise Egoisten, und die Alten wurden dadurch genötigt, sich um fremde Diener umzusehen. Diese kamen und dienten; und die reine Vernunft der alten Weisen sagte zu ihnen: ,Wollen wir, daß diese Menschen unsere beständigen Diener bleiben, so dürfen sie von unserer Weisheit nicht das geringste erfahren, sonst würden sie am Ende wie unsere Kinder, die uns auch nicht dienen wollen, weil sie in alle unsere Weisheit eingeweiht sind!‘
5. Die Sklaven blieben sonach langehin sehr dumm und bekamen keinen andern Unterricht außer den, was sie zu tun hatten als Diener und Knechte. Aber die Sklaven mehrten sich sehr und fingen an, ihre Kraft zu erkennen, die die alten Weisen geheim sehr zu fürchten begannen! Da sagte die reine Vernunft den Weisen: ,Machet bald Menschen aus ihnen, sonst werden sie als große Herden der reißendsten Tiere euch zerreißen!‘ Darauf erst erfand man für die gefürchteten Sklaven das bekannte Göttertum und ließ von den Göttern im Angesichte der Sklaven allerlei Wunder wirken. Dadurch wurden die Sklaven eingeschüchtert und dienten nun den alten Ägyptern als eine eigene Kaste der Menschen mit doppeltem Fleiße freiwillig. Dadurch erst wurde Ägypten im höchsten Grade blühend, lockte viele Fremde an, unter denen sich auch mitunter Neider und Verräter befanden, durch die in den späteren Zeiten große Verlegenheiten bereitet wurden.
6. Siehe, das sind lauter Werke der menschlichen, reinen Vernunft, die mir vorkommt wie ein Mensch, der über einen hohen und steilen Berg herabzulaufen anfängt und den Lauf, wenn er einmal so recht darin ist, nimmer einstellen kann! Die Folge davon kannst du dir leicht vorstellen.
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1. Da haben die Indier ihre Sache bei weitem klüger eingerichtet! Das Volk bleibt bei seinem an und für sich harmlosen Aberglauben, glaubt aber dabei dennoch an ein allerhöchstes Gottwesen und an dessen weltliche Stellvertreter, die für die Aufrechterhaltung der alten stereotypen Ordnung gleichfort dahin die eifrigste Sorge tragen, daß ja nichts Neues hinzugefügt wird, aber auch nichts hinwegkommen darf, was die alten Bücher enthalten. Und so wird der Indier in tausend Jahren auch noch ganz das sein, was er jetzt ist und schon vor etlichen tausend Jahren war. Das Schlimmste bei ihm sind seine Bußen und das, daß er sich selbst einen Richter zu machen hat.

Man findet hier sehr vieles, was zur heutigen Zeit passt. Wir rennen mit unserer Vernunft schon lange nur mehr einen steilen Berg hinunter und versuchen uns dies immer offensichtlicher nur noch schön zu reden. Seit wie langer Zeit benötigen wir Betreuerinnen für unsere alten und gebrechlichen Bürger oder „arme“ Arbeitskräfte aus dem Ausland? Es ist hier einfach nur „dämlich“ alle Debatten und Überlegungen darüber als „Rassismus“ oder Fremdenfeindlichkeit abzutun. Strapazierte Begriffe wie Menschenrechte und Demokratie greifen hier auch alle viel zu kurz. Gott hat eine mehr als gerechte Ordnung in die Welt gesetzt, die sich nie und nimmer mit Trug, Lüge oder noch so großer Verschlagenheit aushebeln läßt!

siehe auch:
Die Büchse der Pandora
Clash of Civilizations
Leben Jesu I
Nanny-State
Frauen & Freiheit
Mediale Massenverblödung
Freunderlwirtschaft