Stellungnahmen:

Warum wir sterben

Wenn man mit Tod so unrationell, sinnlos und noch dazu in einem solchen Übermaß wie jüngst durch die Wahnsinnstat in Oslo konfrontiert wird, kann man sich nur schwer einer großen inneren Wut darüber entziehen, dass manche Menschen über Leben und Tod anderer so willkürlich entscheiden. Der Tod ist jedem bewusst, wird aber als eines der letzten Dinge angesehen und in unser alltägliches Leben nicht mit einbezogen. Dazu fehlt es an der richtigen Einstellung und dem nötigen Vertrauen, dass Gott seine Schöpfung und so auch den Tod zu unserem Wohl und Heil geschaffen hat. In der Baha’i-Religion wird der Tod mit einer Geburt verglichen. Der Tod ist eine Verwandlung und die Geburt in das geistige Leben. Wenn ein Kind sich gegen die eigene Geburt wehren würde und im Mutterleib verbleiben wollte, würde es sein eigenes Leben und das Leben seiner Mutter gefährden. Auch wenn ein Kind seine eigene Geburt nicht versteht, so vermeidet es doch viele unnötige Krämpfe und Kämpfe, wenn es die einwirkenden Kräfte unterstützt und „zulässt“. Niemand kommt gegen die Notwendigkeit des eigenen Todes an. Besonders edel ist es, das was ohnehin notwendig ist, in den Dienst und Plan dessen zu legen, der alles so weise geschaffen und erschaffen hat, damit es nicht Selbstzweck, sondern zum Segen, Heil und Kraft für andere wird. Den Tod als eine Geburt zu sehen, als eine Häutung (siehe dazu auch den Artikel Reinkarnation), die es uns erst ermöglicht Gott näher zu kommen und seine Größe neu zu entdecken, ist ein Geschenk, um das wir hier schon den gütigen Vater bitten sollten. Keiner von uns, der einmal geboren worden ist, möchte abermals in den Mutterleib zurück kehren; genauso wenig will derjenige, der im Geiste wiedergeboren worden ist, in das irdische Leben oder in den materiellen Körper zurückkehren. Wenn Jesus nach seiner Auferstehung den Seinen im fleischlichen Körper erschienen ist und erst mit seiner Himmelfahrt auch fleischlich in den Himmel entrückt ist, bedeutet das nicht, dass wir nach dem Tod in den fleischlichen Körper zurückkehren müssen und erst mit einer „Himmelfahrt“ (etwa am Jüngsten Tag) in das geistige Leben eingehen können. Die Rückkehr Jesus im fleischlichen Körper nach Ostern, war für Jesus eine große Belastung, die er in Liebe für die Seinen auf sich genommen hat und nur durch seine äußerste Hingabe und Aufopferung für das Erlösungswerk zu erklären ist. Dies geschah aus Gnade und nicht aus irgendwelcher Notwendigkeit.

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Als du geboren wurdest, haben alle gelacht, während du geweint hast.
Lebe so, dass bei Deinem Tod alle weinen, während du selber lachst.

ein chinesisches Sprichwort