Stellungnahmen:

Frauen & Freiheit

Im Tagesspiegel war letztens ein Beitrag von einer zum Katholizismus konvertierten Marokkanerin, die ihre Heimat besuchte und sich über den mangelnde Freiheitsdrang ihrer weiblichen Landsleute wunderte. Befremdend waren für sie auch die sexuellen Freizügigkeiten, deren sich die Männer bei den Touristinnen bemächtigen, dabei aber keinerlei Toleranz bei ihren eigenen Frauen hegen.

Stellungnahme von gott.cooperative :

Wir haben hier schon öfter darauf aufmerksam gemacht, dass das gesellschaftliche Frauenverständnis der Dreh- und Angelpunkt einer gesamten Kultur ist. Im obigen Fall ist es noch durch religiöse Grundhaltungen, d.h. christlich und islamisch, zusätzlich gewürzt. Es hat durchaus etwas eines Bürgerkrieges in sich, wie die jüngsten Unruhen in Wien bei einer Demo gegen Gewalt an kurdischen Frauen offen legten:

Das Frausein ist mehr als das Mannsein mit aufopfernder Mutterliebe und Schutz verbunden und zählt zu den Grundbedürfnissen des Menschseins. Wo diese selbstlose Liebe (die natürlich nicht primär am Geschlecht weiblich / männlich festzumachen ist) in einer Gesellschaft fehlt, kollabiert sie - oder eine Gesellschaft ist um so stärker, je stärker in ihr die selbstlose, aufopfernde Liebe ist. Das Christentum etwa, konnte sich nur deswegen auf der Welt als beherrschende Religion etablieren, weil keine andere Religion / Ideologie / Weltanschauung etc. auf einer selbstloseren und aufopfernderen Liebe (nämlich die in Jesus Christus) gegründet ist.

Zu oft muss man leider erleben, dass „in der Liebe und im Krieg alles erlaubt ist.“ Nicht Gold und Silber, noch Edelsteine sind die am meisten geraubten Dinge, sondern die Liebe ist es, die geraubt, erschlichen und wie immer genötigt wird. Des Herrn Worte „seid schlau wie die Schlangen aber arglos wie die Tauben“, sind nicht umsonst gesprochen. Eine aufrichtige ehrliche Liebe, wie sie vom Herrn geboten wird, ist leider nur allzu göttlich und eine verdeckte oder gar offene Versklavung ist eine fast übliche Selbstverständlichkeit. Viele aufopfernde Dienstleistungen, die ursprünglich in der Familie meist als Liebesdienste erbracht wurden, sind in unserer „hoch entwickelten“, arbeitsteiligen und sozialisierten Gesellschaft, - wenn überhaupt noch vorhanden - industriell ausgelagert worden. Die nötige Liebe schwindet dabei meist gänzlich. So sind die westlichen Gesellschaften ohne die vielen Arbeitssklaven von Erntehelfern, Altenbetreuerinnen, Sozialarbeiterinnen, Kinderbetreuungseinrichtungen etc. nicht mehr denkbar und retten sich nur über Schulden und Hypotheken, die auf Kosten der nächsten Generation aufgenommen werden. Über die Pornographie wird sogar die körperliche Liebe industrialisiert und Leihmutterschaften sind eine von den traurigen Höhepunkten einer Entwicklung, die sicher nach unten noch fort gesetzt wird.

Bezug nehmend auf die Freiheit der Frau im Islam bzw. in Marokko: So martialisch und machohaft wie sich muslimische Männer gelegentlich geben, weiß man, dass diejenigen Männer, die am Stammtisch die größten Reden führen, zu Hause sich oft nicht getrauen unter dem Tisch hervor zu schauen, da sie in großer häuslicher Abhängigkeit stehen. Was die Familie an Dienstleistungen nicht mehr zu erbringen vermag, wird im Islam oft durch sehr mächtige und auch schon mal kriminelle Familienclans aufgefangen. Im Christentum wie im Islam werden die selbstlosen aufopfernden und ursprünglich als Liebesdienste gedachten sozialen Leistungen versucht zu versklaven. Wenn ein muslimischer Macho eine kurdische Frau versklavt ist das um keinen Deut besser, als wenn ein Christ sich durch spitzfindige Finanzspielereien ganze Staaten und Gesellschaften untertänig macht. Sowohl das islamische als auch das christliche "System" hat seine Stärken und Schwächen. Für beide sollte aber gelten, dass die Familien und damit auch die Frauen zu stärken sind, damit sie soviele Aufgaben wie nur möglich wahr nehmen können und damit nur sowenig wie nötig an andere ausgelagert werden muss. Ein Christ sollte darüber hinaus wissen, dass eine Versklavung von Jesus eine Versklavung von Gott ist, wodurch jeder Versklaver sich selber richtet.

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Die Frau weiß, was der Mann bereits allzulange vergessen hat,
nämlich, dass die endgültige wirtschaftliche und geistige Einheit
einer jeden Zivilisation noch immer die Familie ist.

Clare Boothe Luce (10. März 1903 – 9. Okt. 1987)

siehe auch:
Nanny-State
Lifestyle-Pillen
Priestertum
Pfarrgemeinderäte