Drängen uns nicht auf wie andere Religionen

Im Standard vom 25.02.2009 gab es ein Interview mit dem orthodoxen Erzbischof Dr. Michael Staikos. Der Metropolit der griechisch-orthodoxen Kirche Österreichs sprach dabei über die kürzliche Debatte um die islamischen Religionslehrer, über religiösen Extremismus und Ökumene.

Stellungnahme von gott.cooperative:

Vieles gefällt uns an diesem Bericht. Zum einen, dass Gott nicht etwas sein muss bzw. darf, was den Menschen sehr aggressiv aufzudrängen ist. Je schlechter ein Produkt ist, desto mehr Werbung muss für ein Produkt gemacht werden, um es überhaupt verkaufen zu können. Gott ist das beste Produkt das es gibt und es sollte daher überhaupt keine Werbung nötig sein; zum anderen, die multikulturellen Ansätze im Religionsunterricht und in der Ökumene. Keine andere religiöse Gemeinschaft in Österreich hat wahrscheinlich unterschiedlichere Volksgruppen (z.B.: Serben, Griechen, Rumänen, Russen, Bulgaren etc.) zusammenzuhalten, als die orthodoxe Gemeinschaft. Nirgendwo ist daher die Notwenigkeit und der Wunsch nach Ökumene und Einheit aller Christen, wenn nicht sogar aller Religionen, lebendiger und spürbarer als hier. Die Vielfalt der Kirchen, die durch Trennungen und Spaltungen entstanden ist, ist für keine Gemeinschaft ein Segen und eine Konfessions-übergreifende Zusammenarbeit sollte von allen angestrebt werden. Dass eine Zusammenarbeit möglich ist, zeigt die Kirchliche Pädagogische Hochschule, wo Religionslehrer für verschiedene Religionsgemeinschaften herangebildet werden. Auch wir bedauern, dass die Signale aber in Summe so schwach sind, und diese nicht einmal als Alibiaktionen gewertet werden können, da weder für den praktischen täglichen Schulbetrieb, noch für die Erziehung unserer Kinder irgendwo - aber auch nur ansatzweise - davon etwas eingebracht wird. Es kann hier nicht der Eindruck entkräftigt werden, dass eine solche praktische Umsetzung von zumindest einigen Seiten gar nicht gewollt wird. Geht der mangelnde Wille auf Arroganz, Dummheit oder nur auf Kleingläubigkeit d.h. grundsätzlich ist der Wille vorhanden, aber es fehlt an der Kraft es umzusetzen, zurück ? Bedarf es kräftiger Peitschenhiebe Gottes in Form von religiösem Extremismus, um uns erkennen zu lassen, was wir tun hätten sollen und bis dato nicht gemacht haben ? Warum sind wir so taub geworden und sind nicht mehr in der Lage die leisen Worte Gottes zu verstehen ? Wollen wir warten bis unser Schöpfer uns zürnt, uns anbrüllt und anschreit ?