Stellungnahmen:

Was Gott uns sagen will

Kurt Appel hat am 10.Feb.2010 im derStandard einen Kommentar über das Gottesverständnis im Alten und Neuen Testament verfasst. Aktueller Anlass dazu war der geäußerte Zusammenhange von Voodoo-Kult und dem schweren Erdbeben in Haiti (geäußert etwa vom Pfarrer von Windischgarsten Gerhard Maria Wagner - nachzulese unter anderem am 1.Feb 2010 bei derStandard ).

Stellungnahme von gott.cooperative :

Der Artikel ist reichlich wissenschaftlich, theoretisch und wenn man will dozierend. Das wirklich Ergiebige sind leider, wie in letzter Zeit sehr häufig, die Einträge in den Postings. Gott verstehen zu wollen, ist mehr als eine Wissenschaft. Wenn man liest, wie sich ein Søren Kirkegaard in „Furcht und Zittern“ bei der Ausdeutung der alttestamentarischen, von Gott geforderten und dann verhinderten Opferung des Isaaks durch Abraham, windet und dreht, kann man gut und gerne annehmen, dass selbst das Alte Testament von Christen noch nicht „gegessen“ ist. Gott – man sollte korrekter Weise doch eher von Himmel reden, da Gott noch einmal eine ganz andere Dimension hat - hat viele Geheimnisse und nur Teile davon findet man überhaupt in der Bibel. Um es auf den Punkt zu bringen, wer im Voodoo-Kult sehr tief eindringt, ist vielleicht jedem neutestamentarischen Heiden um vieles voraus. Es gibt viele gute Gründe anzunehmen, dass nach der ersten Offenbarung (dem Alten Testament) und der zweiten Offenbarung (dem Neuen Testament) uns nun nach dem Ablauf des Mayakalenders (im Jahr 2012) eine dritte Offenbarung, das Wassermann-Zeitalter bevor steht. Vielleicht ist das nun das dritte Siegel des Buches der Geheimen Offenbarung (das Buch der Geheimen Offenbarung hat ja insgesamt sieben Siegel). Nun die erste Offenbarung bestand darin, dass Gott (oder abermals besser der Himmel) uns zu unserem eigenen Heil wichtiger sein muss als alles andere. (Wahrscheinlich hat der lang ersehnte Sohn Isaak Abraham sehr viel bedeutet und die Liebe wurde einengend, was der Himmel zum Heile beider in drastischer Weise korrigiert hat). Die zweite Offenbarung ist die, dass wir alles und selbst unser Leben nicht nur zum eigenen Wohle und Heil, sondern auch zum Heil und Wohle anderer zu geben haben und wir am Heil anderer mitverantwortlich sind. Die nun dritte Offenbarung wird darin bestehen, dass wir Einblicke in den Himmel bekommen und ein erstes Verständnis über den Sinn der Schöpfung erhalten. Es existieren darüber schon einige recht verschiedene – im Kern aber sehr ähnliche – Zeugnisse, die wir selber aber in ihrer ganzen Tiefe noch nicht erfasst haben (unser Glaube ist noch zu schwach dies alles aufzunehmen). Es ist traurig, wenn man Abraham ein irrendes Gewissen unterstellt oder von einem strafenden, grausamen, Menschen mordenden Gott hört. Wo ist unser Glaube, der uns sagt, dass wir am Ende unseres Erdendasein in den Himmel heimkehren, wo noch viel größere Aufgaben auf uns warten ? Hat nicht Jesus gesagt, im Himmel gibt es mehr Freude über einen der umkehrt als über 99 Gerechte? Besagt, dies nicht auch, dass es im Himmel nicht nur Freude, sondern auch tiefe Trauer gibt ? Wir sind hier auf Erden um zu lernen für höhere Ziele zu kämpfen, uns einzusetzen und uns zu bewähren (der Himmel braucht jeden von uns – jetzt und erst recht im Jenseits). Leider kämpft man lieber für ein Handy, für ein Auto, für ein Haus, für alles mögliche Vergängliche und leider auch oft für ein falsches Gottbild oder für eine äußerliche irdische Religion – vielen fehlt schon die alttestamentarische Erfahrung, dass wir unser Kostbarstes zurückzugeben haben d.h. wir haben nicht einmal das einfach Jüdische erkannt, geschweige denn das Christliche. Was wir heute zurück geben müssen, ist nicht wie bei Abraham der einzige Sohn, sondern je nach Lebensform etwas, was letztlich jeder nur selber weiß.

<<<< * >>>> 

Je tiefer wir das Leiden durchschauen,
umso näher kommen wir dem Ziel der Befreiung vom Leiden.

Tenzin Gyatso 14. Dalai-Lama