Religion und Politik
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- Kategorie: Startseitenbeiträge
- Erstellt: Donnerstag, 04. November 2010 10:47
- Zuletzt aktualisiert: Samstag, 21. März 2020 09:12
- Geschrieben von Famulus
An dieser Stelle sind wir bereits früher auf die Finanzwirtschaft mit den globalen Geldströmen, die durch den pekuniären Bodensatz, wie Schwarzgeld und spekulativem Spielgeld, ihre kriminelle Spitze hat, eingegangen. Die daraus resultierenden materiellen Gefahren und Nöte für die Menschheit sind aber, im Vergleich zu den Problemen der globalen Menschenströme, nahezu vernachlässigbar. Recht anschaulich wird dies bei Lenin, der in einem versiegelten Zug 1917 von Zürich nach Russland reiste und in Folge dem russischen Volk nicht nur den Marxismus und Leninismus, sondern auch den Stalinismus brachte. Wenn man z.B.: die Diskussionen rund um das Interview des türkischen Außenministers Ahmet Davutoğlu auf diePresse verfolgt, ist vor allem erschreckend, wie konsequent die Wirklichkeit und Wahrheit von allen Seiten verschwiegen wird. Es wird hier dem türkischen Außenminister nicht angekreidet, dass er sich nur unzureichend im Christentum auskennt, sondern, dass er das Heil Europas in einer Islamisierung sieht, um – einmal unfein ausgedrückt – den moslemischen Bodensatz der Türkei verdauen zu können. D.h. das was die türkische Politik mit ihrem islamischen Glauben nicht schafft und worüber man froh ist es ins Ausland transferieren zu können, soll dann Europa mit eben diesem Glauben schaffen. Es werden hier recht unschön Menschenströme mit dem Bodensatz der globalen Geldströme gleich gesetzt, was hier daher noch weiter differenziert werden soll. Die Massenmobilität hat primär zwei Ausformungen. Die eine ist der Tourismus, der das schnelle billige Geld schafft und dadurch den Wert der konstruktiven und produktiven Arbeit in den Tourismusregionen herabsetzt, - wie im Fall von Griechenland und Kärnten deutlich wird, und auch mit dem Verfall von eigener Identität und Moral einhergeht. Mit all den langfristigen Begleiterscheinungen kann man dies durchaus mit der „billigen, seichten und käuflichen“ Liebe an der Roten Laterne unserer Zeit vergleichen. Die andere Ausformung ist die Emigration. Wenn Menschen sich in einem Land nicht integrieren können und wegziehen müssen oder wollen, ist das in erster Linie auf das Versagen der dort herrschenden Politik zurück zu führen. Es ist hier dabei egal, ob Menschen von anderen Staaten abgeworben werden oder wurden. Der Umstand, dass jemand seine angestammte Heimat verlässt, ist nie ganz freiwillig. Es war alles tragisch genug, als es noch Freiräume wie Australien gegeben hat, wo Kleinkriminelle und andere dem herrschenden System missliebe Personen abgeschoben werden konnten oder als Sklaven zwangsverschifft wurden. Es macht hier folglich wenig Sinn, wenn Menschen vor etwas emigrieren und dann dort, wo sie hin ziehen, das selbige System wieder aufzubauen versuchen.
Die Aufgabe der Politik ist es, dem Menschen ein irdisches Haus zu bauen, dessen Plan in der Demokratie ein bestmöglichster Mittelwert der Bevölkerung ist. Es bleibt daher der Politik erlaubt Wege zu sichern, um diesem Ziel nachzukommen und sei es eben auch durch Steuerung von Emigrantenströme. Religion auf der anderen Seite ist ein Weg, der sich nicht aus irgendeinem Mittelwert bildet, sondern Gott als einziges und alleiniges Ziel hat. Keine Religion kann daher z.B.: einen politischen Islam dulden, genauso wenig, wie keine Politik eine schlechtere Politik als ihre eigene tolerieren sollte.
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Die Religion ist eine Straße.
Eine Straße ist kein Haus.
Sri Ramakrishna (1836 - 1886)