"kranke" Ethik
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- Kategorie: Startseitenbeiträge
- Erstellt: Donnerstag, 08. Dezember 2016 09:03
- Zuletzt aktualisiert: Montag, 31. Januar 2022 09:11
- Geschrieben von Famulus
In regelmäßigen Abständen gibt es immer wieder Stimmen, die das Leben von einigen gegen das von anderen abwägen und daraus fast moralische Pflichten für heldenhafte Morde oder gar Massenexekutionen ableiten. So jüngst geschehen durch ein Theaterstück, das einen Gerichtsprozess gegen einen (wie könnte es auch anders sein) hübschen jungen Kampfpiloten zum Thema hat, wecher in einer heldenhaften Tat, eine Passagiermaschine abschießt, um ein mögliches Massensterben in einem Fußballstadium zu verhinden. Man könnte fast glauben, es handle sich bei solch einem Medienspektakel, wo es sogar ein öffentlich wirksames Pulikumsvoting gab, um eine Werbeveranstaltung der Waffenlobby. Besonders erschreckend ist, dass es kaum Stimmen wie diese hier gibt, die das Heuchlerische und Pharisäerhafte solcher Anwandlungen entlarfen. Nicht nur dass all diese Fälle rein fiktiv, surreal, künstlich konstruiert, mit einem Wahrscheinlichkeitsgrad von nahezu Null etc. sind, wird hier auch bewusst oder unbewusst die Wirklichkeit auf das Schlimmste verzerrt und verkannt. Den vielleicht noch realistischen Fall, dass ein Arzt bei einer Geburt zwischen dem Tod der Mutter und dem des Kindes steht, möge dies verdeutlichen. Richtig dargestellt reichen die Fähigkeiten dieses Arztes nur zur Rettung eines der beiden Leben. Ohne Arzt würden beide sterben und mit einem besseren Arzt würden vielleicht beide überleben. Von der bewussten Tötung des einen zu gunsten des anderen kann daher keine Rede sein. Einen Kampfpiloten mit einem Arzt oder gar mit einem Chirurgen vergleichen, der Krebsgeschwüre beseitigt, wollen wir hier doch nicht. Das würde wiederum vielleicht die gesamte westliche Medizin und in Folge die ganze westliche Denkart ein wenig hinterfragen und wäre wahrscheinlich auch einmal sehr lohnenswert.
All die Fälle, die die Heuchler und Pharisäer konstruieren, sind kranke Hirngespinste aus Zeiten der Barbarei, wo man Tier oder Menschenopfer darbrachte, um rachsüchtige Götter zu besänftigen und unehrliche Versuche auf diese oder jene Art dem organisierten Morden auf unserem Planeten die fehlende Rechtfertigung zu geben. Keiner von diesen wird in das Himmelreich eingehen und Jesus hat dafür scharfe Worte. Der barbarische Ungeist durchzieht dabei alle gesellschaftlichen Kreise und man findet solchen durchaus auch in der christlichen Religion, wo etwa ein Opfer Jesu, uns angeblich mit einem unbarmherzigen Gott versöhnt hat, der aber andererseits „gnädig“ ist, weil er seinen eigenen, einzigen und eingeborenen Sohn dafür „her gibt“.
„Ohne Gott bin ich niemand. Durch Gott darf ich sein und alle seine Werke bewundern.“
(die Sängerin - Brigitte Traeger)
Der ganze Opferglaube bzw. Opferkult beleidigt Gott und ist seiner unwürdig. Gott ist anders und Jesus spricht nicht umsonst von meinem Gott und eurem Gott. Er selbst hat uns nicht mit irgendeinem grausamen Gott versöhnt oder einen solchen umgestimmt. Es gibt auch weder irgendeinen Bund, ein Testament noch ein Vertrag mit Gott – auch keine wie auch immer geartete Scharia von, mit oder durch Gott. Gott ist, war und wird immer der bleiben, der er ist. Gott schliest schon deswegen keine Gesetze/Verträge mit Menschen, weil all die Heuchler, Pharisäer und Schrift- bzw. Gestzgelehrten, sich nicht einmal selber an ihre eigenen Gesetze halten. Gott steht über dem Gesetz und das Gravitationsgesetz etwa ist deswegen gültig, weil Gott es geschaffen hat und nicht deswegen weil ein Verwirrter oder Geblendeter die Einhaltung der Gravitation überwacht oder jemand Sachverhalte wie auch immer formuliert hat. Durch Jesus wurde uns die ganze Niedrigkeit, Erbärmlichkeit, Niedertracht und geistige Not des Menschen sichtbar und die Kluft zwischen Gott und Mensch schmerzlich geoffenbart an einem Gekreuzigten. Seine über alles irdische erhabene Strahlkraft treibt die größte Dunkelheit wie Ungeziefer aus den letzten Winkeln. Nur er kann uns von unserer eigenen Not befreien, indem er all das Ungeziefer vor uns hertreibt. Kein anderer vermag durch seine göttliche Reinheit so zu leuchten, um uns als Salvator Mundi voranzugehen.
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Denn Tugend und Reinheit unterscheiden sich wenig vom Laster,
wenn sie nicht frei sind vom bösen Gefühl.
Anton Pawlowitsch Tschechow (29. Jan. 1860 – 15. Juli 1904)