Stellungnahmen:
3525 Rosenkränze
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- Kategorie: Stellungnahmen
- Erstellt: Samstag, 29. Juni 2013 10:16
- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 20. März 2020 07:36
- Geschrieben von Famulus
Am 12. Juni 2013 wurde - wie etwa kath.net berichtete - durch eine Indiskretion nach einer Privataudienz bekannt, dass Papst Franziskus zu seiner Amtseinführung, als „besonderes spirituelles Geschenk“, 3525 Rosenkränze erhalten hat. Papst Franziskus hat sich dabei angeblich reserviert zu der ihm dargebrachten Gebetsinitiative aus traditionalistischen Kreisen geäußert.
Stellungnahme von gott.cooperative :
Papst Franziskus wird sicher von Grund auf falsch verstanden, wenn man glaubt, er hätte damit gegen das Rosenkranzbeten oder gar gegen das Beten ganz allgemein gesprochen. Er hat damit sicher aber die Art und Weise thematisiert, wie oft gebetet wird bzw. eigentlich gebetet werden sollte. Wir wollen hier das gemeinsame Gebet von dem Gebet unterscheiden, das der einzelne sehr persönlich zu Gott richtet. Die eigentliche Katastrophe des sozialen Miteinanders ist, dass immer weniger miteinander gebetet wird, sowohl in Familien, denen dadurch viel Kraft entgeht, als auch in öffentlicheren Kreisen. Kampf- oder Trotzgebete, so die erwähnten verrichteten Gebete, heucheln etwas vor, was Taten nicht zu erfüllen vermögen, und sind freilich nutzlos und auch die Menge an Worten können dies – wie Papst Franziskus eben klarstellt – nicht aufwiegen. Es ist beispielsweise ein Geschenk, gemeinsam beten zu können, bevor man ein Mahl zu sich nimmt. Solches hebt den Menschen von einem Tier, das sich nur über die Nahrung stürzt, ab. Ein in Würde dargebrachtes gemeinsames Gebet vor einem Mahl, gibt jeder Speise und jeder Zusammenkunft mehr, als jede noch so gute Tischrede ein noch so schönes Musikstück. Der Hl. Paulus beschreibt im ersten Brief an „sein treues und geliebtes Kind im Herrn“ dem Timotheus (1Tim 2,1-15) das gemeinsame Gebet in wunderbarer Weise.
Das Gebet oder Sprechen des Einzelnen mit Gott kann noch um einiges vielfältiger sein, als das öffentliche und gemeinsame Gebet. Viele haben bei dieser Art des Betens das Problem, dass Gott nicht zurück „plappert“. (Er ist erhaben genug, dass er nicht jedes Wehwehchen kommentiert, nicht auf jedes hyperaktive herum genervte reagiert und nur ernst nimmt, was wirklich an ihn gerichtet ist - dies tut er dann allerdings zu 100%). Wie etwa Pater Karl Wallner Ocist in seinem Buch „Wer glaubt, wird selig“ beschreibt, antwortet Gott immer auf seine Art und daher immer anders, oft sogar so leise, dass wir es meist überhören oder übersehen. Es ist töricht zu glauben, Gott seit tot, nur weil er meist unser Gemaule, unsere Stänkereien und Zänkereien übergeht. Gott antwortet oft auch deutlicher als wir es wollen und mitunter härter als uns lieb ist.
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Sinn des Gebetes ist es, Licht und Kraft zu suchen;
Licht, um Gottes Willen über uns zu verstehen,
und Kraft, um ihn zu erfüllen.
Jules-Géraud Kardinal Saliège (24. Feb. 1870 – 5. Nov. 1959)
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