Stellungnahmen:

Religionsunterricht

Unser Eingottglaube scheint noch in den Kinderschuhen zu stecken, wenn man ansieht wie wir Gott unseren Kindern zu vermitteln versuchen. Was denkt ein Kind, das über den „einen, die ganze Welt liebenden Gott“ unterrichtet wird und dabei von seinen Klassenkameraden getrennt wird (weil man ihm einzureden versucht, dass Gott es so will). Im Sexualkundeunterricht hat man sich schon lange allem Puritanismus entledigt und niemand trennt hier irgendeine Klasse, weder in Buben und Mädchen, noch entsprechend ihrer Herkunft, ihrer Weltanschauung noch nach ihrem Reifegrad, der auch innerhalb eines Jahrganges sehr unterschiedlich ist und sein kann. Es ist eine Schande für jeden Christenmenschen, dass gerade jenes Fach, das Gott und die Liebe lehren sollte, das Fach ist, wo Mauern und Grenzen aufgebaut werden und wo die ersten nicht familiären, sondern von der Gesellschaft erzwungenen Ausgrenzungen persönlich und hautnah erlebt werden. Was hier gemacht wird ist nichts anderes als eine Familien- oder Stammesfehde. Jeder sollte bemüht sein den Streit mit seinem Nächsten noch vor seinem eigenen Tod zu bereinigen und jedem nimmt man es mit Recht übel, wenn er seinen Streit an seine Nachkommen weiter gibt. Im Religionsunterricht machen wir aber genau dieses. Die Kinder werden in den Streit unserer Vorfahren hineingezogen. Sind wir unfähig die Fehler unserer Väter zu sehen oder sind wir nur zu schwach unsere Fehler einzugestehen ? Keines von beiden wäscht uns von der Verantwortung gegenüber unseren Kindern frei. Wir können 100mal versuchen unsere Hände wie Pilatus in der Öffentlichkeit zu waschen, es wird uns nichts nützen.

Um die Ökumene ist es recht still geworden. Es wird hin und wieder noch da oder dort ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten, damit scheint aber auch schon alles getan zu sein. Wie wäre es mal mit einem wirklichen erstgemeinten ökumenischen Religionsunterricht ? Wie wäre es, wenn wir unsere Kinder in dem erziehen und belehren würden, was uns gemeinsam ist und uns verbindet ? Ist unser eigener Glaube so schwach, dass wir befürchten, er könnte gefährdet sein, wenn wir ihn mit dem Glauben eines anderen messen müssten ? Was ist der Glaube, den wir unseren Kinder mitgeben wollen, wert, wenn wir ihn vor unserem Mitbruder verstecken müssen ? Es mangelt sicher nicht an Lösungen und Ideen, wie man so einen ökumenischen Religionsunterricht einrichten könnte, sondern an dem Willen einen solchen zu wollen. Ein gutes vorgelebtes Beispiel wäre mehr als 1000 Religionsstunden, in denen reden und handeln nicht übereinstimmen.

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Jesus, Mohamed und viele, viele andere

Stellvertretend für alle Heiligen, Seligen und Gott nahen Wesen ( in der Esoterik auch gerne als Meister, Großmeister etc. bezeichnet) sei hier unser immer im Wandel begriffenes Jesus- und auch Mohamed-Verständnis dargelegt. Wer hier eine Antwort darauf sucht, wer von beiden wohl der größere ist oder welchem von beiden wohl mehr zu folgen sei, der hat vieles nicht verstanden. Die letzte Frage ist dabei noch am eindeutigsten zu beantworten, d.h. man hat beiden zu folgen. Jesus würde hier wahrscheinlich sagen, ich bin nicht gekommen, um das Gesetz aufzulösen, sondern um es zu befolgen. Unter Gesetz hat Jesus nie die Oberflächlichkeit, die Hülle, den äußeren Rahmen so wie es die Pharisäer verstanden haben, gemeint, sondern den tieferen Sinn für dies oder jenes. So wie das Sichtbare, Naturgesetze hat, unterliegt auch alles andere, Gesetzen. Es ist egal wer diese Gesetze verkündet, wer sie entdeckt hat oder wer sie zum ersten Mal „publiziert“ hat; es sind Weisheiten, die wir z.B.: in der Naturwissenschaft auch dann noch in mathematische Formeln kleiden, wenn der Entdecker oder Erfinder schon lange tot oder vergessen ist. Es ehrt keinen Erfinder oder Entdecker, wenn man nicht von ihm gelernt hat, was man lernen hätte können und in seinem Namen Unrichtiges oder Unwahres verbreitet. Wer kennt schon den Erfinder der Einspritzpumpe oder des Stoßdämpfers, wenn er in ein Auto steigt ? Hat sich schon jemand gefragt, ob der Erfinder des Motors, größer, kräftiger oder intelligenter war, als der Entwickler des Auspuffs ? Jesus wie Mohamed hatten ihre Plätze im Heilsplan Gottes und wir würden beide auch ehren, wenn sie nicht gelebt hätten und/oder (was sehr schwer fällt) noch viel mehr schlechte Schüler hätten oder gehabt hätten.

Mit der Geschichte der Menschheit (die Bibel gibt einen Teil davon wieder) und Gott verhält es sich vielleicht so. Das erste Mal als der Mensch ein Unwetter erlebt hat, hat er sich gefürchtet und noch viel mehr, als er Blitz und Donner erlebt hat. Als der Blitz in einen Baum einschlug, und er zum ersten Mal erlebt hat, dass Feuer etwas Nützliches für ihn war, war für ihn der Ort, wo der Blitz eingeschlagen hatte, heilig und Blitz und Donner für ihn ein Gott. Von da an hat der Mensch immer, wenn er Feuer brauchte, Gott beschwört ihm Blitz und Donner zu schicken. Gott wollte diese Beschwörerei, sei es, weil die Menschen darum stritten und Kriege führten oder damit prahlten wer am besten Donner und Blitz beschwören könne oder warum auch immer, nicht mehr hören und hat dem Menschen gezeigt wie er selber Feuer machen kann. Mehr noch, der Mensch konnte den Donner vom Blitz trennen und es kracht nicht mehr jedes Mal, wenn er Feuer braucht. Ihm wurde gezeigt wie er sogar das Feuer trennen kann, er kann Licht ohne Wärme machen und Wärme ohne Licht. Gott hat sich dabei nicht verändert, die Vorstellung des Menschen von Gott hätte sich aber ändern müssen. Wer Gott immer noch im Blitz und Donner sieht, versteht die Welt nicht mehr. Jesus hat vor 2000 Jahren Gott verstanden. Vieles ist für alle Zeiten gültig und man kann auch heute noch von ihm lernen und was Jesus nicht ausgeschlossen hat, man sollte auch andere lieben und bereit sein auch von anderen zu lernen.

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