Stellungnahmen:
Rezension vs. Pamphlet
- Details
- Kategorie: Startseitenbeiträge
- Erstellt: Freitag, 12. Januar 2024 04:02
- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 26. Januar 2024 05:52
- Geschrieben von Famulus
Wie wir oft auch schon anderen Orts darauf hingewiesen haben und auch immer wieder hinweisen, gehen viele Probleme unseres Miteinanders auf unklare Verwendung von Begriffen zurück. Aktuell ist uns dies bei einer wissenschaftlichen Diplomarbeit aufgefallen, die per se eine sachliche Rezension sein sollte. Weil in den Medien viel von Plagiatsvorwürfen1 herumgeistert, sei hier dem Thema auf den Grund gegangen. Vorab zwei Begriffsbestimmungen:
1Bezeichnender Weise für unsere Zeit geht es bei allem nicht um irgendwelche Wissenschaftlichkeit, sondern nur darum, ob jemand anderer irgendwelche Rechte für sich geltend machen könnte, wodurch man dem Schreiber an das Fell kommen könnte. Irgendwo kommt da natürlich die Frage ins Spiel, ja wem gehört denn die ganze Schöpfung und von wem schreiben wir alle ohne Ausnahme ab. Ist da nicht alles was existiert nicht unser, sondern das Eigentum eines anderen? Dass wir diese Frage nur zu gerne verdrängen und uns dieser Frage nicht stellen wollen – das wird für jeden zu einem existentiellen Übel und letzlich zum Gericht!
- Rezension: 1. Bedeutung – eine kritischen Besprechung eines Buches, einer künstlerischen Darbietung, wissenschaftlichen Arbeit und Ähnliches bei einer Zeitung oder Zeitschrift. 2. Bedeutung – berichtigende Durchsicht eines alten, oft mehrfach überlieferten Textes.
- Pamphlet: Schmähschrift (vermutlich ist es aus dem Titelwort des mittelalterlichen Liebesroman entstanden und thematisierte die verschmähte Liebe).
Ein Pamphlet ist in diesem Sinne zu sehen als ein Schriftstück eines Schreibers, dem die Trauben, die er gerne Ernten würde, zu hoch hängen. D.h. jeder der dem andern nicht das Wasser reichen kann oder vermeint zu können, versucht den anderen durch Ironie und Satire etwas „herunter“ zu holen. Das Pamphlet und auch die reine Satire bewegt sich auf einem sehr schmalen Grad. Einerseits ist es durchaus die Aufgabe von Humor und Ironie den oft festgefahrenen Ernst etwas zu „lockern“ und ein besseres Klima für einen wertvollen offenen Disput zu öffnen, anderseits darf dieser aber nie beleidigend oder abwertend sein. Ist Ironie, ja doch auch immer ein Eingeständnis – sei es nun zu recht oder zu unrecht - , dass man dem anderen nicht folgen kann oder will und den anderen vielleicht auch nicht verstanden hat – d.h. der andere einfach besser ist als man es gerne selber wäre.
Wünschenswert wäre natürlich, dass man allerorts nur echte sachlich Rezensionen dargeboten bekäme und unser Miteinander nur aus solchen bestünde. Nun – es „menschelt“ überall und wir alle sind in einem ständigen Lernprozess. Welch ein Wunder – man findet allerorts weit mehr Pamphlete als echte und gute Rezensionen. Wo man aber Pamphlete als Rezensionen verkaufen möchte2, da ist dann der „Spass“ vorbei und da ist es dann wohl höchst an der Zeit im „Klartext“ (und wie leider sehr oft auch mit Gewalt) zu reden. Alles beginnt oder begann mit Lüge und solche mehren sich nun schon über viele Jahre, wenn auch in allerlei Korrektheiten und Schönheiten verpackt. Gott kann man nicht täuschen und man kann Ihn auch nicht betrügen. Ja – man kann mit Ihm raufen, man kann mit Ihm ringen, man kann mit Ihm kämpfen wie mit einem Stier – er liebt wie kein anderer den offenen ehrlichen Kampf, aber die Heuchelei und Falschheit verabscheut er. Er gewinnt immer, egal wie wir als seine Geschöpfe an Ihn herangehen. Am nächsten kommen wir Ihm, wenn wir Ihn aus ganzem Herzen und mit der bodenlosen Tiefe unserer Seele lieben. Eine Ihn liebende Seele besiegt Ihn immer und sei sie eine noch so verzweifelte, rat- und hilflose.
2gute Rezensionen verkaufen sich von selbst oder sind - wie hier - gratis d.h. zur Ehre Gottes zu haben. Dass man von Pamphleten nicht leben kann oder können sollte, sollte nicht dazu führen, dass man dafür - von welcher Seite auch immer - bezahlt wird. Schon gar nicht sollte es so sein, dass man gezwungen werden sollte, solche zu bezahlen. Selbst wenn alle Angebote werbefrei wären, könnte man niemanden verpflichten, auch nur eine Rezension zu kaufen. Uns würde es hier nicht einfallen - wie es in früheren Zeiten auch schon leider oft genug der Fall war - im Namen Gottes jeden zu verpflichten, alles was wir hier geschrieben steht zu lesen und zu befolgen (der Name des Kindes ist wohl egal und könnte bald schon Scharia genannt werden, wofür die Strukturen und der Geist dann schon vorhanden wären). Es steht jedem frei, nach seiner eigenen überzeugten Glückseligkeit zu agieren. Hier wird nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben und es steht vor keinem Geringeren als vor Gott selbst in seiner größten Würde und Allmacht. Es hat sich vor nichts Unbedeutenderem und wie alles Sterbliche bald in der Belanglosigkeit der Geschichte Versinkende zu rechtfertigen. Im übrigen: wenn für etwas eine Bezahlung entgegen genommen wird, so sind nach weitläufiger Auffassung alle rechlichen Voraussetzungen für einen Geschäftsabschluss gegeben. Im "Klartext" gesprochen können somit auch Haftungsfragen geltend gemacht werden. Einen diesbezüglichen Präzedenzfall könnte man sicher finden.
<<<< * >>>>
In unserer Ära der Unbedeutenden wird die Satire immer schwieriger.
Was sind das für Menschen, die sich heute blamieren!
Daniel SPITZER (3. Juli 1835 – 11. Jan. 1893) österreichischer Schriftsteller
siehe auch:
Größenwahn
Werteordnung I
Mediale Massenverblödung
Wissenschafter und die Sprache Gottes