Stellungnahmen:

Supermarktgeneration

Das politische Gefüge zerfällt immer mehr und mehr und man fragt sich, was da wirklich läuft und wie die politische „Landschaft“ wirklich beschaffen ist. Das mit der Einteilung in Links und Rechts war schon immer nur eine Krücke und hat die Realität nie ganz richtig wieder gegeben. So war etwa Adolf Hitler vorher ein Kommunist ehe er dann „rechts nationalsozialistisch“ war. Das ganze rechts/links Denken schadet mehr als es uns nützt. Dies ist eine rein politische „Erfindung“ und ist nirgendwo geistig oder religiös begründet. Natürlich findet man gewisse Dinge, die man links oder rechts zuordnen könnte, aber eine solche Stigmatisierung gibt es im Geistigen/Religiösen nirgendwo. Es wäre höchst an der Zeit, die politische „Landschaft“ neu zu definieren und die „abgelutschten“ Begriffe zu entsorgen.

Wir wollen hier eine Anleihe bei Wolfgang Leonhard mit seinem Buch „Die Revolution entläßt ihre Kinder“ nehmen, der darin seinen Weg von Moskau im Jahr 1935 bis zu seiner Flucht nach Deutschland im März 1949 beschreibt. Die Perspektive ist allerdings heute eine völlig andere und der Titel lautet „Der Westen entlässt seine Kinder“ bzw. wie die Überschrift schon vermuten lässt: „Die Konsumgesellschaft entlässt ihre Supermarktkinder“. Was sind das für Kinder und wie bestimmen diese das politische Geschehen?

... Diese Kinder d.h. hier wohl noch nie wirklich erwachsen Gewordene, irren in Panik umher und scheitern tragisch an der Komplexität der Realität. Es lässt sich mit einfachen Ideen sicher leichter leben, sobald man aber erwachsen (und dem körperlichen Wachstum auch geistig gefolgt) sein sollte, reicht es nicht mehr aus, nur bis zur nächsten Steckdose oder bis zum nahen Supermarkt zu denken. Die Komplexität - oder auch Weisheit Gottes - ist wie sein gesamtes Wesen unendlich und wir leben daher alle immer in einer Lüge! Unsere größte Dummheit und Arroganz ist es aber, zu glauben wir hätten jemals einiges begriffen und verstanden. Sokrates war nicht weise indem was er wusste, sondern in seiner Erkenntnis, dass er nichts wusste.

Wir leben in vielen Lügen. Eine davon ist, dass wir glauben in einer Demokratie zu leben. Wir leben in einer Diktatur, die um nichts besser oder schlechter ist, als es frühere Systeme mit Kaiser und Königen war. Die Kaiserhöfe sind heute Konzernzentralen gewichen, die nach skrupellosen wirtschaftlichen Interessen agieren. Wenn heute Töne zu hören sind: „Der Staat hat immer recht“ so ist das eine Formulierung, die nicht weit von der des Sonnenkönigs Ludwig des XIV abweicht: „Der Staat, das bin ich“. Das sind Stimmen, die nicht nur die Geschichte verkennen, sondern nicht einmal das eigene Volk kennt, das vor nicht allzu langer Vergangenheit sich einer Diktatur mit „Wir sind das Volk“ entledigt hat. Der Staat ist etwas anderes, als die Verkörperung einer Interessensgruppe und dessen Leitung kann man nicht irgendwelchen hormongesteuerten Halbwüchsigen, die ihre eigenen Kräfte nicht kontrollieren können, anvertrauen. Es sind unreife Pubertierende, die nur ferngesteuert irgendwelche Agenden durchboxen wollen bzw. (von ihren Sponsoren) müssen!!! und jederzeit ins Nichts (wie ein René Benko) zurück fallen, da sie auf keinen eigenen Füßen stehen. Was soll aus dieser Generation werden, der man mit viel Mühe aufgeschwatzt hat, dass man auch die Weisheit Gottes durch KI1 im Supermarkt kaufen könne?

Ja es gibt sie noch, die alten Weisen, die in ihrer kulturellen Tradition und der Erfahrung von vielen Generationen verhaftet sind. Menschen, die alle Niederungen und Höhen des Leben kennen und oft auch selber einiges mit bitteren Erfahrungen durchlebt haben. Menschen, die aus sich selber leben können, verankert sind und auf eigenen Füßen stehen. Menschen, die nicht eine Armada von Einflüsterern und viele Lakaien mit Hofstaat benötigen, um das eigene Unvermögen zu übertünchen. Nur zu oft werden sie niedergebrüllt, da viele glauben, die größere Lautstärke kann die fehlende Weisheit und Einsicht ersetzen. Sicher, das Alter bringt viele Gebrechen, aber bei vielen ist das nur ein geistiger Gewinn und eine neue Schule in einem erfüllten Leben. Ja – es gab einmal eine Zeit, da leiteten diese die Geschicke der Völker.

Freiheit und Macht
bringen Verantwortung mit sich.

Jawaharlal Nehru (14. Nov. 1889 – 27. Mai 1964)
erster indischer Ministerpräsident

siehe auch:
Rechte und linke Christen
Vermögensvernichtung
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