Stellungnahmen:

Wir brauchen einen neuen Feminismus

Auf kath.net hat es am 7.11.2009 einen Artikel mit dem Bild des Salzburger Bischofs Andreas Laun gegeben, dass in der heutigen Zeit ein neuer Feminismus notwenig sei und nicht Männer mit anderen Organen. Es wird dabei eine Rückbesinnung der Frau als Mutter und als Hüterin des Lebens angeregt.

Stellungnahme von gott.cooperative:

Der Bericht spiegelt schon in seiner äußeren Form das etwas schräge Verhältnis Kirche und Frauen wieder. Wieso findet man das Bild des Salzburger Bischofs Andreas Laun bei diesem, eine Frau zitierenden Artikel ? Dürfen Frauen ohne männlichen zölibatären Segen in kirchlichen Einrichtungen nicht zu Wort kommen oder hat gar der Bischof hier unter einem weiblichen Pseudonym einen Artikel verfasst und beklagt sich darüber, dass es nur Männer mit anderen Organen in der Kirche gibt ? Wie kann man HüterIn des Lebens sein, ohne einen gewissen geistigen, spirituellen „Überbau“ zu haben ? Jemanden auf HüterIn zu reduzieren und ihm dabei die geistige, spirituelle und transzendente Dimension zu entsagen, bedeutet jemanden auf seine Instinkte reduzieren und ihn mit einem Tier gleich setzen zu wollen. Wenn wir so betonen, dass Frauen anders sind als Männer, wieso fällt es so schwer, dies auch für das Geistige, Spirituelle und Transzendente zu akzeptieren ? Wieso glaubt man, dass Frauen sich in einer männlichen Struktur einzufügen haben und beklagt gleichzeitig, dass Frauen nur entartete Männer seien ? Wenn man Stimmen hört, die davon sprechen, dass J.K.Rowling mit ihren Büchern Satanswerke geschaffen hätte, so sind wir weit davon entfernt, einerseits Frauen eine eigene und selbständige geistige Welt zuzugestehen und andererseits zu akzeptieren, dass Gott in vielen Sprachen zu uns spricht. Wie viele mussten im Mittelalter sterben, weil unser Blick verengt und selbstherrlich war ? Selbst größte Selbstverleugnung, härteste Selbstkasteiung und strengstes Zölibat können Gott nicht bezwingen, wenn es nicht getragen wird von einer aufrichtigen und alles liebenden Gesinnung. Wer mich liebt, wird meine Gebote halten und da ist jede Äußerlichkeit unwichtig. Es ist sicher nicht richtig, dass man als Frau das Gefühl haben muss, nur als Mann in den Himmel kommen zu können, da es im Diesseits keinen entsprechenden und frauengerechten geistigen Aufstieg zu geben scheint. Vielleicht sollte es doch nachdenklich stimmen, dass alle großen Erscheinungen (wie etwa Lourdes und Fatima) der Neuzeit weiblich, d.h. die Muttergottes Maria, waren und nicht entsprechende männliche Pendants. Der Himmel versucht vielleicht doch etwas auszugleichen, was hier im irdischen Diesseits fehlt.