Stellungnahmen:

Furchtbarer Irrtum

Am 22.April 2010 hat es in Wien eine Hauswurfsendung von blutjesu.com gegeben. Betitelt war das Blatt mit „Religionsspiritismus, Marienspiritismus – ein furchtbarer Irrtum“. Es wird darin sehr hart zwischen Jesus Christus als dem alleinigen Heil und allen möglichen anderen Arten der Religiosität unterschieden.

Stellungnahme von gott.cooperative :

Wenn irgendwo sehr viel von Dämonen und Teufeln die Rede ist, werden Abgrenzungen und Ausgrenzungen vorgenommen, die wir meist nicht mittragen können und wollen. Die Kernaussage der Vielgötterei bzw. der Abgötterei, der man sich schuldig macht, wenn man verstorbene Seelen oder Heilige als Schutzpatrone anruft, ist so einfach nicht. Zum einen ist auch Jesus eine verstorbene Seele und zum anderen können wir ohne alle die Schutzpatrone nicht zu Christus und auch nicht zu Gott finden. So wie auf Erden wir vieler Menschen bedürfen um unsere täglichen Bedürfnisse abzudecken, brauchen wir auch im Geistigen, Seelen, die uns vorausgehen. Das Meiste der Weisheiten der Bibel haben wir von anderen vermittelt bekommen. Einiges war brauchbar, und anderes war weniger brauchbar oder haben wir schon gewusst, wieder anderes haben wir vielleicht noch nicht verstanden. D.h. es gibt und gab schon auf Erden Seelen, die uns auch im Geistigen helfen und andere die uns nicht helfen können oder wollen. Es ist unreif, die Welt in gute Menschen (diejenigen, die uns helfen) und böse Menschen (diejenigen, die uns nicht helfen) einzuteilen. Die „bösen“ Menschen sollten uns noch besser machen, und es ist unsere Aufgabe an ihnen zu reifen und sie helfen uns vielleicht gerade dadurch. Wer all das nicht benötigt und direkt von Christus unterwiesen wird, ist sicher selig – nur, erstens würde fast niemand Jesus erkennen, zweitens könnten wir uns dann nicht mehr frei entscheiden, und drittens gibt es nur sehr, sehr wenige Auserwählte, die das glaubhaft bezeugen konnten. Um auf den Kern zurück zu kommen, ob etwas Vielgötterei oder Abgötterei ist kommt sehr darauf an, in welcher Weise und mit welcher Absicht etwas so oder so gemacht wird.

Den geäußerten Vorwürfen etwa, dass dem Dalai Lama (einem Friedensnobelpreisträger), nicht ein gewisser Respekt gezollt werden sollte, können wir nur wenig abgewinnen; genauso wie der Äußerung, dass das vollbrachte Erlösungswerk vor allem dem vergossenen Blut Jesu Christi am Kreuz zuzuschreiben wäre. Zu letzterem möchten wir auf unseren Artikel Franz v. Assisi hinweisen und den dabei erwähnten Film „Die Passion Christi“ von Mel Gibson. Bezüglich Jakob Lorber (einem steirischen Seher des 19.Jahrhunderst und den von ihm durchgegebenen Neuoffenbarungen) ist unser Standpunkt, dass er eine notwendige Neuorientierung bringen sollte und ähnlich wie schon Franz v. Assisi, Gott uns als ein Gott der ganzen Schöpfung und nicht nur des Menschen darlegen will. Dass aus diesen einzelnen religiösen Impulsen immer wieder isolierte Strömungen werden und wir heute vor einer schier unüberschaubaren Vielfalt innerhalb der Christenheit stehen, ist mittlerweile leider mehr Fluch als Segen. Es ist gerade hier unserer Hauptanliegen, all diese Vielfalt verständlich zu machen und diese verantwortungsbewusst zusammen zu fügen.

Abschließend sei noch unsere Sicht über den Kampf mit Teufeln und Dämonen erwähnt. Es ist nicht unsere Aufgabe wie im Mittelalter gegen Hexen, Teufel und Dämonen zu kämpfen. Sollte etwas derartiges von uns verlangt werden, so ist es nur unser bescheidener, friedliche und irdische Beitrag, den wir zu erbringen haben. Den großen geistigen Kampf aber kämpfen Mächte von denen wir nicht einmal den Hauch einer Ahnung haben und wir tun gut daran, wenn solches stattfindet, die Köpfe einzuziehen und uns in Demut und Bescheidenheit zu üben.