Stellungnahmen:

Die Jugend haben wir eh schon verloren

Am 13. Juli 2010 gab es auf kath.net einen Brief eines 15jährigen Mädchens über den Religionsunterricht zu lesen. Besonders wollen wir hier auf eine Lesermeinung eines „chriseeb74“ eingehen, der seine Sorgen schon vor Jahren den „Oberen“ mitgeteilt hat und als Antwort „die Jugend haben wir eh schon verloren“ erhalten hat.

Stellungnahme von gott.cooperative :

Leider ist auch diese Äußerung keine isolierte Meldung eines „Oberen“ und man hört einen derartigen Geist von Unglauben auf fast allen hierarchischen Stufen und in unterschiedlichsten Facetten. Einer der ersten Fragen ist hier sicher, wie jemand feststellen kann, ob ein anderer „eh schon verloren“ ist oder nicht und - daran anschließend - wofür verloren ? Verloren für die eigene Religion, für die eigene Vorstellung von Gott und der Welt ? Sind wir in den Augen von Moslems nicht auch alle verloren, weil wir uns nicht täglich nach Mekka ausrichten und dabei nicht die notwendigen Gebete verrichten ? Woran erkennt man, ob jemand verloren ist oder nicht ? Vielleicht daran, ob irgendwo ein religiöses Symbol angebracht ist, - und wehe es ist nicht das richtige Symbol. Welchen Glauben haben wir, dass wir an Hand von Äußerlichkeiten entscheiden ? Man bringt mit solchen Meldungen nicht nur zum Ausdruck, dass die Vorstellungen von Gott sehr gegenständlich und wenig lebendig sind, sondern auch dass uns Gott fremd geworden ist und wir ihn, dem wir dienen sollten, nicht mehr verstehen. Einer, der sich Bilder macht von Gott, der bildlich nicht darstellbar ist, missachtet das zweite Gebot der zehn Gebote Gottes. Er mag viel von Gott reden, in seinem Herzen ist er aber ein Gottloser, ein Atheist. Der Ungeist geht hier aber noch weit über das Gottesgebot „Du sollst dir von Gott kein Bildnis machen, weder hier auf Erden noch im Himmel“ hinaus. Im christlichen Glauben kommen noch die Jesus-Worte hinzu: „Ich bin zum Eckstein geworden, den die Bauleute verworfen haben“. Wenn wir uns einbilden, Gott hat so oder so auszusehen, schließen wir genau den Teil aus, der unser Gebäude vielleicht vollendet. Wer sagt uns, dass Jesus uns heute nicht etwa als Schamane, als buddhistischer Mönch oder was auch immer begegnen würde. Vielleicht - sogar sehr wahrscheinlich als genau das, was wir ablehnen und verwerfen, - z.B.: in der Jugend, die wir „eh schon verloren“ haben. Jesus hatte für Kinder ein ganz besonderes Verständnis, hat er doch auch gesagt, lasset die Kinder zu mir kommen, ihrer ist das Himmelreich. Füllt man nicht jungen Wein in neue Schläuche und nicht in alte ? Ist die Verkündigung der Heils- und Frohbotschaft nur saurer Essig, den man nicht in neue Schläuche füllt ?

Wir erinnern uns hier an den Flugzeugabsturz vor den Komoren mit dem alleine überlebenden Mädchen. War das ein Zeichen, dass ein Mädchen uns den Weg aus der Asche zeigen wird ?