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Kategorie: Startseitenbeiträge
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Erstellt: Donnerstag, 23. November 2017 18:19
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Zuletzt aktualisiert: Freitag, 08. Oktober 2021 06:53
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Geschrieben von Famulus
Meist findet man nur betretenes Schweigen, wenn es um das 500jährige Gedenken der Reformation geht. Wenn sich dann doch irgendwer bemüßigt fühlt, etwas sagen zu müssen, gibt es kaum mehr als leere, nichts sagende Worthülsen – abgesehen von einigen dämlichen Aktionismen (wie etwa von „Wir sind Kirche“). Ein erweiterter Geschichtsunterricht, wie letztens auf NZZ ist schon sehr selten. Von einer ehrlichen Analyse oder gar von einem Versuch einer Aufarbeitung der Geschichte, wagt man nicht einmal zu träumen. Uns würden sehr böse Dinge einfallen, warum das so ist, und wir wollen uns daher hier nicht darin verlieren.
Auf der einen Seite sind es die Götzendiener, die irgendetwas wegsperren und dann um das, wie um ein goldenes Kalb herum tanzen. Sei es nun ein Meteorit, den man in einer Kaaba versteckt, ein siebenarmiger Leuchter, ein heiliges Buch oder was auch immer in einem Tempel, in einer Moschee, einer Kathedrale oder einem Dom. Es findet sich fast nichts, was man nicht als verehrungswürdig definiert bis hin zu Kornkreisen, Orgonakkumulatoren und anderem, wobei die Echtheit oder Wahrhaftigkeit hier nicht das Thema ist. Man bekämpft sich gegenseitig oft bis aufs Blut, da der andere Götze nur ein Dämon sein kann. Nebenbei geht es ja nicht nur um Marktanteile für seinen eigenen Götzen, sondern auch um für den Unterhalt des Tempeldienstes zu sorgen. Der eingesperrte Gott wird daher auch nur gegen Bezahlung frei gelassen und Ablasshandel ist nur eine von vielen Formen eines oft lukrativen Geschäftes neben Einfluss und Macht, wie es etwa die Pilgerströme nach Mekka und Medina auch sind. Nicht, dass wir reale göttliche Gnadenströme leugnen würden, wir prangern aber an, dass der, der dies alles erschafft, meist nicht erkannt wird, und daher alles zu reinem Theater verkommt1.
Auf der anderen Seite gibt es die Pragmatischen, die nur einen nützlichen - dem Menschen in allem dienenden und bestimmenden - Gott akzeptieren wollen. Einem Allmächtigen, der alles bestimmt, dienen oder gar Opfer dar bringen zu müssen, kommt für solche einem Hohn gleich. Ein solcher Gott urteilt wie bei Martin Luther mit seiner Gnade oder Ungnade, ob jemand gerettet wird oder nicht. Gott bleibt dabei etwas Entrücktes und Unantastbares. In so einem Dunstkreis sprießen die wunderlichsten Ideologien und Weltanschauungen. Vom Kapitalismus, Liberalismus, Merkantilismus, Humanismus, Sozialismus, Darwinismus bis hin zum gottlosen Kommunismus gibt es Theorien und Interpretationsversuche für die ganze oder nur Teile der Welt ohne Zahl. Die Spur in der Geschichte ist blutiger, ausbeuterischer und zerstörerischer als alles, was die Menschheit bisher erlebt hat. Sei es der Raubbau an der Flora und Fauna unserer Erde und an deren Bodenschätzen, oder seien es die noch nie dagewesenen kriegerischen und ökologischen Zerstörungen und Völkermorde. Es sind Superlative, die zwingend in einem gigantischen Kollaps oder Supergau enden müssen, wo nicht nur die gesamte Menschheit, sondern auch der gesamte Planet auf dem Spiel steht. Man muss mit vielen Realitätsverweigerungen leben, wenn man da noch versucht, etwa die Aufklärung, als nur eine von diesen Auswüchsen, schön zu reden. Der ganze Tamtam und das schöne Brimborium ist eine riesige Mogelpackung, in der sich die Ideen und Ideologien oft häufiger ändern als die weibliche Mode2.
Wie schon im Newsletter Feb.2017 aufgezeigt, kann die Reformation nicht ohne krasse Geschichtsverfälschungen auf eine Person oder eine enge Zeitspanne eingeschränkt werden. Es spricht viel für bzw. gegen eine Nachkommenschaft, welche Personen und Ereignisse sie daher in Errinnerung hält. Letztlich geht es ja darum, was vorbildlich ist und nachgeahmt werden soll, um das ewige Leben zu erlangen (es geht ja um Religion). Martin Luther ist/war jedenfalls kein göttliches Leuchtfeuer, und Gründe, ihn statt einen von den vielen anderen, die Gott weit näher waren, derart zu beachten, gibt es keine. Als deutscher Bibelübersetzer wurde er durch das Werk geadelt und nicht durch die Tat, bei der er seine eigenen Vorstellungen wohl nicht immer ganz verbarg, und biblische Inhalte gegen den genauen und richtigen Wortlaut übersetzte (es gab auch damals schon einen Genitiv). Auch Mohammed bediente sich noch älterer Schriften und wir sehen in der Entstehung des Protestantismus viele Parallelen zur Entstehung des Islams. Es ist dies eine Geschichte worüber Gott selbst schon Klagen gegen Jerusalem führte und die heute genauso berechtigt sind wie damals. Dieses und noch vieles mehr sollten wir - in Zeiten größerer Umbrüche und neuerlicher Versuche Gottes sein Volk zu retten - sehen, spüren, begreifen und verinnerlichen.
1siehe hier einen früheren Beitrag Bald Kletterverbot auf australischem Ayers Rock. Nachzutragen wäre, dass ein solches Verbot nun mit 2019 kommen soll.
2Das bisherige große Entgegenkommen Gotttes für diese Strömung, ist wahrscheinlich nur damit zu erklären, dass alle anderen Alternativen noch weniger im Sinne Gottes waren oder sind. Gott steht aber zunehmend unter Zugzwang und vieles deutet darauf hin, dass hier ein Kassasturz zum Schutze der Erde und aller darauf wohnenden Wesen schon eingeleitet ist.
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Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt sind!
Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt!
Mt 23,37
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Kategorie: Startseitenbeiträge
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Erstellt: Donnerstag, 06. April 2017 14:44
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Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 15. April 2025 17:05
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Geschrieben von Famulus
Oft wird Geld als das Blut in der Wirtschaft einer Gesellschaft gesehen, das man nur in ausreichender Menge bereit stellen müsse und der Markt würde sich dann von selber regeln. Im Kleinen weiß jeder, dass das nicht funktioniert. Im Großen funktioniert das noch viel weniger, da Größeres komplexer ist und nicht größere, sondern neuartige übergeordnete Strukturen benötigt. Will man etwa Bergbauern mit Küstenfischern wirtschaftlich verbinden, so kann man nicht einfach eine der beiden Wirtschaftssysteme vergrößern, um beide Wirtschaftsstrukturen zu verknüpfen, sondern man muss beide regionale Wirtschaftssysteme belassen und eine völlig neuartige übergeordnete Wirtschaftsstruktur schaffen, um beide zu verbinden.
Soweit ist dies wahrscheinlich verständlich, verständlich ist es aber plötzlich oft nicht mehr, wenn man für beide Systeme die gleich Währung einführt, was de facto genau die selbe Auswirkung hat. Die Zusammenhänge sind aber noch weit vielschichtiger und diese werden nur teilweise durch ein gutes Steuersystem kompensiert, welches einzelne Bereiche etwa mit einer Tabaksteuer oder Mineralölsteuer gesondert regelt. Leider ist das gesamte Steuersystem längst nur mehr zu einem reinen Geldbeschaffungssystem (was ohnehin schon die Druckerpresse macht und nicht funktioniert) verkommen, anstelle ein wichtiges regulatorisches Instrumentarium für die gesamte Gemeinschaft zu sein. Einen aktuellen Bezug hat die Thematik gerade durch die Diskussion über die Tamponsteuer erhalten.
Geld hat eine fatale und viel zu wenig beachtete Eigenschaft, dass es nämlich Bereiche wie Lebensmittel, Investitionsgüter, Luxusgüter bis hin zu Schuld-, Sühne- und weiter zu Kautionszahlungen und kriminellen Bestechungsgeldern miteinander verknüpft. So bequem und praktisch ein abstrahiertes und anonymisiertes Zahlungsmittel – in welcher Form auch immer – ist, simplifiziert es auf brutalste und unzulässige Weise eine ungeheure gesellschaftliche Komplexität.
Das Video ist nicht ganz aktuell (es ist vom Okt.2016); die Kernaussagen werden sich auch nach der Merkel-Ära sich nicht ändern.
Anstelle Bereiche, die nur wenig oder nichts miteinander zu tun haben, voneinander zu entkoppeln und damit die vorgegebenen Komplexitäten besser isolieren zu können, werden aus Sparsamkeits- und Rationalisierungsgründen fälschlicherweise weitere Vereinfachungen etwa im Steuer- und Bankensystem angedacht und auch vorgenommen. Fusionen werden noch oft mit „too big to fail“ bedacht, wodurch das totale Verkennen der Wirklichkeit auch öffentlich wird. Alles verkommt zu einem Einheitsbrei, wo es kein gut oder schlecht, kein wichtig und unwichtig oder kein oben und unten gibt.
Die Genderisierung ist dabei nur eine von den vielen Zeiterscheinungen. Es wird alles zur Beliebigkeit und das große Gebrüll hängt nur mehr an Worten (e.g. Neger bzw. NegerInnen), da es den Sinn dahinter längst nicht mehr versteht – so wie es etwa auch mit dem Nationalismus oder Protektionismus ist. Man versteht nicht, dass vieles die richtige Medizin wäre und nur – wie meistens – die Dosis das Gift macht. Es kann nicht funktionieren alles in einen Topf oder Einheitswährung hinein zu packen und dann - wie im Fall der EU – chronisch alkoholisierte Köche darin herumrühren lassen. Das Ganze kann einem nur kräftig um die Ohren fliegen.
Auslagerungen in „Bad Banks“ können obendrein nur materielle Schäden tilgen und kaschieren bzw. verdrängen den eigentlichen Schaden für die Gesellschaft zur Gänze. Dieser besteht darin, dass die aufgeplatzen Probleme nicht gelöst bzw. gesühnt, sondern nur verdrängt werden und dass die wirklich Geschädigten nicht sinngemäß entschädigt werden. Wie will man etwa auch den letzten Abschuss einer geschützen Art oder die Verpestung / Vergiftung / Verwüstung von ganzen Landstrichen entschädigen. Eine reine Augenauswischerei und „Schuldverwischung“ sind auch alle angedachten Schiedsgerichte im Zusammenhang mit Freihandelszonen. Wenn bei den 500jährigen Reformationsfeiern davon gesprochen wird, dass gewisse Schulden nur Gott vergeben könne, wird eine wichtig Tatsache übersehen. Das Jenseits hat seine eigenen Probleme und Schuld, was hier angehäuft wurde, muss auch hier gesühnt werden. Jeder, der tilgen möchte oder dazu beauftragt wurde, erhält dafür freilich jede nötige Hilfe und Unterstützung von der geistigen Welt.
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Wer alles mit Geld bezahlt,
bleibt vieles schuldig.
Salomon BAER-OBERDORF (31. Mai 1870 – 22. Okt. 1940)