Werteordnung II

In Gott sind viele Eigenschaften und Werte vereint, und die Menschheit war schon immer sehr erfinderisch all den göttlichen Kräften und Mächten alle möglichen allegorischen Bilder zu geben. Was hier als die 7 Urgeister Gottes beschrieben wird, erscheint da oder dort auch schon mal als ein Erzengel. Die ersten drei kommen dabei als Dreigestaltigkeit, Dreifaltigkeit etc. in manchen Formen und Umschreibungen verdeckt und auch offen vielfach vor. Gott wird als erstes mit der Liebe gleich gesetzt:

  1. Liebe: Ist es eine Selbstliebe, Eigenliebe oder eine Nächstenliebe? Die Nächstenliebe kann es denn doch wohl nicht sein, da Gott keinen Nächsten hat. Eine Selbst- oder Eigenliebe kann es wohl auch nicht sein; ER wäre in solcher wohl nie gesinnt, ein Pack - wie die Menschheit eines ist - sich zuzulegen. Liebe muss hier als eine Kraft verstanden wissen, die bestrebt ist, alles in sich aufzunehmen und alles sich zu eigen zu machen. (Es steckt auf dieser Seite in „Cooperative“.) Man sagt denn auch schon mal, ich habe dich zum Fressen gern und böse Zunge fügen dazu, ich bereue, dass ich dich nicht gefressen habe. In seiner Wesenhaftigkeit werden wir das nie ganz verstehen.

    Man kann es nur an gewissen Bildern versuchen zu begreifen. Unsere Beziehung zu der etwas unter uns stehenden Tierwelt macht das vielleicht am besten einsichtig. Die Nutztiere versklaven wir und beuten diese schonungslos aus. Gleichzeitig domestizieren wir Haustiere, die dadurch eigentlich degenerieren. Mit dem uns zugedachten freien Willen können wir unser „mindsetting“ auf das von Nutztieren oder auf das von Kuscheltieren setzen (es ist eine Wahl zwischen Pest und Cholera). In beiden Fällen sind wir dem rein Geistigen nicht ebenbürtig und unser weiteres Schicksal ist besiegelt. Wie immer gibt es aber die Dreigestaltigkeit und die, die auf Augenhöhe mit dem Tier ist und die erhabenste ist. Es ist das partnerschaftliche Wesen von Bienen oder das etwas höher stehende "mindsetting" der Hirten- oder Hüterhunde für eine Herde. Es ist ein Dienst, der weder einen tollwütigen - die Lämmer reißenden - Wolf, noch einen zorningen Bären fürchtet. Die vielen ermordeten Propheten sind ein Zeugnis dafür, wie diese „Dreigestaltigkeit“ der Gottesliebe beschaffen ist und das Auf- und Absteigen auf der Himmelsleiter des Jakobs angelegt ist.

    So man für eine Stufe nicht reif ist, wird man von der Liebe „verzehrt“ und das ist der Grund, weswegen man Gott und all die höheren Wesen nicht sehen, sprechen oder ihnen begegnen kann. Der Mensch ist sündhaft (oder auch einfach zu materiell) und kann sich im unreinen Zustand nicht in eine „heiligere“ Stufe einordnen. In der Dreifaltigkeit entspricht die Liebe dem Gottvater, weil es die unumschränkte Macht verkörpert. Gottvater wird auch schon als alles verzehrendes Feuer oder das alles erhellende Licht beschrieben. Jesus bezeichnetet es als seinen Vater und seine Liebe zu ihm machte ihn gleichzeitig allmächtig und eins mit ihm.

  2. Weisheit: In der Dreifaltigkeitslehre entspricht es dem Sohn. Die größte Weisheit ist der Menschheit durch seinen Sohn Jesus Christus geoffenbart worden. Vieles von seiner geoffenbarten Weisheit ist leider verloren gegangen, wird aber immer wieder von neuem geoffenbart durch von ihm Berufene. Auch das was hier niedergeschrieben wird, ist nicht unser, sondern letztlich von Gott selbst. Wenn auch das meiste uns nicht direkt geoffenbart wird, so kann doch jeder Sterbliche auf viele Zeugen und Propheten zurück greifen.

    Es ist eine große Gnade da und dort unter den Schleier der Isis blicken zu können, den Gott auf seine gesamte Schöpfung aus guten Gründen gelegt hat. Natürlich obliegt es der Intelligenz eines jeden Individuums, das Geoffenbarte für ihn selbst verständlich, begreiflich und letztlich auch werktätig zu machen.

  3. Sein Wille (Tat, Tätigkeit): Was wäre die größte Liebe und eine unendliche Weisheit, wenn beide zusammen nie etwas in ein tätiges Werk bringen würden. Der heilige Geist ist das Schaffende und Erschaffende. Ohne diese Eigenschaft würde es nie eine Schöpfung und auch nie einen Menschen geben. Nur Gott in diesen seinen drei Eigenschaften kann etwas Neues erschaffen. (Man findet hier auch schon mal den Erzengel Gabriel).

    Gott ist ein Geist und kann mit unseren irdischen Begriffen nur umschrieben, aber niemals ganz erfasst werden. So ist es auch nicht richtig, Gott nur eine einzige dieser Eigenschaft zuzuschreiben oder zu sagen, die Gottheit bestehe wie bei der Dreifaltigkeit aus 3 Göttern. Selbst die 3 Haupteigenschaften machen nicht die ganze Gottheit aus. Der Menschheit sind weitere 4 wichtige Eigenschaften Gottes geoffenbart und auch oft schmerzlich bewusst gemacht worden:

  4. Ordnung: Es gibt nicht nur immer einen rein liebenden, weisen und schaffenden Gott, sondern Gott beachtet in allem was er schafft und erschafft eine gewisse Ordnung. Ohne diese Eigenschaft würde die ganze Schöpfung in einem Chaos versinken. Als direkte Folge seiner geschaffenen Ordnung gibt es eine Wahrheit und eine Unwahrheit, sowie eine Gerechtigkeit und eine Ungerechtigkeit. Wenn es keine Ordnung geben würde, würde selbst er nicht existieren, da Gott dann offenbar wohl nur Arbeitssklave wäre, der alles mögliche erschaffen kann, aber offenbar keine Macht über all das Erschaffene hätte. (Gottes Wille und Kraft zur Ordnung bringt man oft mit dem Erzengel Michael in Verbindung).

    Auch die 10 Gebote Gottes gehören hier her. Diese sind keine „Muss-Gesetze“, sondern „Soll-Empfehlungen“. Jeder kann sich zu seinem eigenen Wohle danach richten oder nicht (siehe 6. u. 7.). Gott lässt auch bei den 10 Geboten (die Zahlen 3 u. 7 – wie hier) seine überall wiederkehrende Ordnung erkennen.

  5. Sein Ernst: Wo es eine Ordnung gibt, muss es auch einen Ernst geben, diese Ordnung einzuhalten. Gott ist nicht heute so und morgen anders. Göttliche Dinge sind ewig und in Stein gemeißelt. Himmel und Erde werden vergehen, diese meine Worte werden nicht vergehen. Bei Gott ist man nicht einer Ordnung ausgesetzt, die nach freier Willkür beliebig geändert wird.

  6. Geduld: Langmut und Sanftmut sind nur zwei der vielen Tugenden dieser seiner Eigenschaft. Wo Gott seine neuen Ideen ins Werk setzt, hat er auch eine ewige Geduld, diese in seine bestehende Ordnung einfließen zu lassen. So wie er der Herr aller Materie ist, ist er auch der Herr aller Zeit.

  7. Barmherzigkeit: Als Folge seiner Geduld ist er auch unendlich barmherzig mit allem was seiner Ordnung (noch) nicht entspricht oder sich in seiner Ordnung verirrt hat. Noch schlimmer, seine unendliche Barmherzigkeit erlaubt es auch wider Gott zu sein und so von ihm getrennt zu sein. Ja, Gott hat auch die Hölle erschaffen, aber nicht Gott schickt jemanden in die Hölle und nicht Gott hält jemanden in der Hölle fest, sondern das ist die Entscheidung von jedem selbst. (Der gefallene Erzengel Luzifer als die Verkörperung dieser Eigenschaft ist weithin bekannt).

Für Gott ist es einerlei, ob er sich eines Erzengels, eines Jesu von Nazareths, eines Außerirdischen oder was auch immer bedient. Er wird seine Form immer so wählen, dass wir ihn am besten verstehen können und welche uns in unserer freien Entwicklung am wenigsten nötigt. Welche von seinen Eigenschaften dabei hervorgekehrt werden, hängt von den Abweichungen ab, die in seiner Ordnung eingetreten sind. Ja – Gott hat eine Ordnung und er existiert tatsächlich, wenn auch nicht immer so wie wir Menschen uns das gerne vorstellen. Jeder hat den freien Willen sich in diese Ordnung einzufügen oder nicht! Die Barmherzigkeit Gottes ist – zum Leidwesen vieler - so unendlich wie alle seine anderen Eigenschaften!

p.s.: Was hier als die 7 Urgeister beschrieben wird, könnte man auch als die 7 Chakren der Schöpfung bezeichnen. Nun – wer es nun schafft die 7 persönlichen Chakren mit den 7 Chakren der Schöpfung d.h. die westliche Mystik mit der östlichen Mystik übereinander zu legen, der wird eins mit Gott, wie es auch Jesus war. Nur dies wird die gesamte Menschheit in eine neue und besser Zukunft führen. (siehe auch: Innere/äußere Welt & Organtransplantationen)

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Mensch, denkst Du Gott zu schauen dort oder hier auf Erden,
so muss Dein Herz zuvor ein reiner Spiegel werden.
(Cherubinischer Wandersmann)

Angelus Silesius (25. Dez. 1624 – 9. Juli 1677)

siehe auch:
Geisterglaube
Werteordnung I