21.12.2012 als Chance

Auch wenn das Jahr 2012 noch nicht abgeschlossen ist, soll hier das Jahr 2012 im Vergleich zu früheren als ein besonderes herausgearbeitet werden - besonders, weil einige Ereignisse und Entwicklungen zukünftige Wege vorzeichnen. Selbst die Frömmsten würden von einem Jahr 2012 nicht die Lösung von selbstgemachten und selbstverursachten Problemen, wie der Eurokrise, den Unruhen im Nahen Osten, die irgendwann auch auf Europa übergreifen werden (wie etwa die Unruhen anlässlich von Angelika Merkel in Griechenland erahnen lassen) oder ähnlichen erwarten – im Gegenteil d.h. so mancher hofft auf Gerechtigkeit und dass Gott sein Strafgericht über die Erde bald errichten möge. Dennoch sehen wir in diesem Jahr positive Impulse für künftige Entwicklungen, wie es sie schon lange nicht mehr gegeben hat. Einerseits scheint etwa wissenschaftlich mit der Higgs Boson Entdeckung eine lang erwartete Tür nun weit geöffnet oder etwa mit dem Stratos-Sprung, Neuland erobert zu werden, andererseits bringt aber gerade erst die Krise eine Rückbesinnung auf wahre Werte und drängt Populisten, falsche Propheten, Demagogen und Schaumschläger zurück wie in einem Artikel in diePresse oder Kurier gut aufgezeigt wurde. (An Beispielen für Demagogen, Schaumschläger, Schönredner etc. fehlt es in der österreichischen Innenpolitik sicher nicht). Überraschend – bei weiterer Betrachtung aber völlig einsichtig – ist, dass dabei alle Bereiche des öffentlichen Lebens erfasst werden d.h. von dieser Entwicklung ist nicht nur die Politik betroffen, sondern auch Wirtschaft, Wissenschaft bis hin zu Weltanschauungen und Religionen. Dass gerade unter religiösem Deckmantel Narrenfreiheit existiert und man sich hier selbst für noch so großen Unfug bis hin zu nahezu kriminellen Delikten, unerträgliche Freiheiten herausnehmen kann, wurde etwa mit dem Nudelsieb erfolgreich vorexerziert.

Wie ein Körper durch Krankheit reagiert, wenn man ungesund lebt oder sich ungesund ernährt, so reagiert auch das soziale Miteinander und Gefüge, wenn die Lebensweise/Lebenseinstellung nicht mehr stimmt durch Krisen oder/und gesellschaftliche, soziale und religiöse Spannungen, Konflikte und Unruhen. Krankheiten wie Krisen und Konflikte sind Chancen, die man ernst nehmen und nützen soll bzw. muss, um Schlimmerem zu entgehen. Das Jahr 2012 und die Folgenden sind Jahre der Chance und das nicht nur durch die Neuevangelisierung Europas. Sie sollten vor allem Jahre der Erkenntnis sein und uns bewusst machen, dass die Früchte an den Bäumen in unserem Paradies mit mehr Sorgfalt und Bedacht konsumiert werden müssen. Nicht nur die Bibel weiß, dass der Tag der Erkenntnis die Vertreibung aus einem Paradies ist, sondern auch Walther Rathenau, das letztes Opfer des Deutschen Kaiserreiches und das erste Opfer des Dritten Reiches hat dies vorausgeahnt und auch selber miterleben müssen. Eine Vertreibung aus einem Paradies, wo mitunter nicht mehr alles als Wunder gesehen werden kann, was bisher als Wunder galt (siehe).
Anmerkung:
Der Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäischen Gemeinschaften zum Trotz, weisen die separatistischen Strömungen in vielen europäischen Staaten darauf hin, dass man dem komplexen übergeordneten Ganzen nicht mehr gewachsen ist. Nicht das Eingeständnis eines solchen Sachverhaltes ist ein Zeichen von Verfall, sondern die Tatsache selbst und ein offenes Eingeständnis würde eher für eine große Reife sprechen zu der man sich aber erst durchringen muss.

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Es steht uns bevor die Zeit des Erkennens und der Grausamkeit.
Nach ihr kommt die Zeit des Begreifens und der Liebe.
Walther Rathenau (29.Sep. 1867 - 24.Juni 1922)

Wettlauf ums Gehirn

Ende Januar 2013 berichteten etwa spiegel.online oder der Kurier von zwei Flagschiff-Forschungsprojekten, welche die EU in den kommenden Jahren mit je 1 Milliarde Euro fördern will. Dem nicht genug, scheint auch, wie n-tv.de berichtet, nun ein ähnliches Projekt in Amerika in Vorbereitung. Dieses Human Brain Project, in dem das menschliche Gehirn auf einem Großrechner simuliert werden soll, spricht in ganz besonderer Weise für das europäische (aber auch amerikanische) Selbstverständnis. Europäern und Amerikanern ist viel zu wenig bewusst, dass ihre ganze Wesensart kopflastig ist. Dies äußert sich nicht nur in einer verkopften Theologie und Philosophie, sondern auch in der gesamten durchrationalisierten Arbeitswelt und nicht zuletzt auch in der Schulmedizin. Überflüssig zu sagen, dass bei uns die Gehirnfunktionen eines Menschen entscheidet, ob jemand als tot oder lebendig einzustufen sei. Es ist aber nicht nur die Kopflastigkeit, die uns dieses Projekt hier erwähnen lässt, sondern die immer wiederkehrenden Versuche des Menschen, Menschen zu schaffen oder nachzubilden. Die Geschichten darüber sind so alt wie die über Adam, der aus Lehm erschaffen wurde, dem jüdischen Golem oder einem Frankenstein. Soll da ein künstliches Gehirn der europäischen wissenschaftlichen Elite etwas Besonderes sein, die nur ein Organ eines künstlichen Menschen erschaffen will? Es gab schon zurzeit Jesu Magier, Priester oder Zauberkünstler, die bei Jahrmärkten toten Kamelen kurzfristig Leben einhauchten. Sei es, dass sie dies mit Elektrophysiologie wie ein Galvani mit Froschschenkel (ohne die genauen physikalischen Zusammenhänge zu verstehen) machten, oder dies mit anderen uns bisher verborgenen Techniken bewerkstelligten, es blieb immer alles bei stümperhaften unvollendeten Versuchen, auch wenn in der heutigen Zeit eher von Biophysik, einem Orgon-Akkumulator eines Wilhelm Reichs oder etwa synthetischer Biologie gesprochen wird.

Aufgeklärte geschlechtsreife Menschen sollten eigentlich wissen, wie neues Leben entsteht. Liebe, Selbstaufgabe und grenzenlose Hingabe an etwas bereits Vorhandenes, etwas Werdendes und dann Heranwachsendes ermöglicht das Entstehen und Wachsen neuen Lebens. Wer es billiger gibt, ist ein Räuber und Dieb (d.h. ein Heiratsschwindler, Kinderschänder, Vergewaltiger, Kindermörder oder ähnliches) und handelt gegen ein höheres Gesetz. Woher kommt der Glaube und die Bemühungen, wir könnten, wie Jesus, Tote erwecken, nur eben mit etwas weniger Liebe und Selbsthingabe? Alles was uns an dieser Vollkommenheit fehlt, fällt wie dunkler schwarzer Schatten durch das Geschaffene auf uns zurück. Das Geschaffene ist letztlich die eigene Inkarnation, bei der man selbst wie ein Weizenkorn in die Erde fällt und stirbt. Glücklich ist nur, was ohne Makel neu erstarken kann.

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Der ist ein Arzt, der das Unsichtbare weiß,
das keinen Namen hat, keine Materie und doch seine Wirkung.
Philippus Theophrastus Paracelsus (1493 - 24. Sep. 1541)